24. Oktober, 2024

Wirtschaft

MTU hebt ab: Ersatzteile beflügeln Gewinnprognose

MTU hebt ab: Ersatzteile beflügeln Gewinnprognose

Die Münchner MTU Aero Engines darf sich über eine deutliche Verbesserung ihrer Gewinnaussichten freuen. Aufgrund der Lieferprobleme der Flugzeugbauer Airbus und Boeing wird der Fokus vermehrt auf die Wartung älterer Flugzeugtriebwerke gelegt. Lars Wagner, CEO von MTU, erklärte, dass weniger neue Triebwerke für die Airlines einen gestiegenen Bedarf an Ersatzteilen für die bestehenden Antriebe bedeutet. Dies lässt die Kassen des Triebwerksbauers klingeln und die Erwartung, im Tagesgeschäft 2024 erstmals die Gewinnmarke von einer Milliarde Euro zu knacken, wahr werden.

Zeitgleich überrascht der Triebwerksrückruf, der teure Ausbesserungen und Upgrades an den Airbus-Jets erforderlich machte, mit einem Fortschritten: MTU und sein Partner Pratt & Whitney vermelden schnellere Abläufe in den Werkstätten. So wurde der Reparaturzyklus eines Triebwerks von zunächst geschätzten 150 auf jetzt durchschnittlich 100 Tage verkürzt. Auch wenn betroffene Airbus-Mittelstreckenjets, hauptsächlich aus der Modellfamilie A320neo, weiterhin Verzögerungen erleben, zeichnet sich eine schrittweise Entspannung bei der Verfügbarkeit ab.

Die finanzielle Belastung durch diese Rückrufaktion zwang MTU im vergangenen Jahr erstmals in der 90-jährigen Firmengeschichte in die roten Zahlen. Doch trotz einer Rückstellung in Milliardenhöhe hoffen die Münchner auf eine mögliche Kompensation seitens Pratt & Whitney, da MTU keine Schuld an den Qualitätsproblemen des Getriebefan-Antriebs trifft.

Unterdessen erreichte der Umsatz von MTU in den ersten neun Monaten 2024 knapp 5,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese positive Entwicklung fand auch bei den Anlegern Anklang, was zu einem zeitweiligen Anstieg der MTU-Aktie um über zwei Prozent führte.