Die geplante Übernahme des Hamburger Hafenlogistikunternehmens HHLA durch die Großreederei MSC ist auf die Zielgerade eingebogen. Laut den täglichen Pflichtmitteilungen der Reederei sind MSC mittlerweile im Besitz von knapp 3,9 Prozent der HHLA-Aktien. Zudem verfügt MSC bereits über einen HHLA-Anteil von knapp zehn Prozent. Für jede HHLA-Aktie bietet MSC 16,75 Euro an. Das formale Angebot endet in der Nacht zum Dienstag, kann aber möglicherweise verlängert werden.
Laut Angaben von MSC und der Stadt Hamburg halten die beiden Parteien insgesamt über 63,3 Millionen HHLA-Aktien, was einem Anteil von rund 84,21 Prozent des aktuellen Grundkapitals und der Stimmrechte des Unternehmens entspricht. Dies ist eine Steigerung gegenüber den vorherigen Angaben, bei denen von 75 Prozent die Rede war.
Die entscheidende Schwelle bei Übernahmeangeboten liegt bei 90 Prozent. Erst ab dieser Marke können restliche Aktionäre gegen ihren Willen zur Übertragung ihrer Aktien gezwungen werden, was als "Squeeze Out" bezeichnet wird.
Das Übernahmeangebot, das im September angekündigt und Ende Oktober offiziell veröffentlicht wurde, endet am Montag um Mitternacht nach einer vierwöchigen Frist. Aktionäre haben nach dieser Frist die Möglichkeit, ihr MSC-Angebot innerhalb einer gesetzlich vorgesehenen "weiteren Annahmefrist" anzunehmen. Diese soll voraussichtlich vom 24. November bis zum 7. Dezember laufen.
Die Stadt Hamburg und MSC haben vereinbart, die HHLA künftig als Gemeinschaftsunternehmen zu führen, wobei die Stadt mindestens 50,1 Prozent und MSC maximal 49,9 Prozent halten wird. Derzeit hält die Stadt Hamburg rund 69 Prozent der Anteile an HHLA. Die Transaktion muss noch behördliche Genehmigungen erhalten. Sofern diese Bedingungen erfüllt werden, wird der Abschluss der Transaktion im zweiten Quartal 2024 erwartet.