Ein dramatisches Ereignis überschattete am vergangenen Wochenende die Ankunft eines Kreuzfahrtschiffes in New York. An seinem Bug befand sich der Kadaver eines bedrohten Seiwals, der eine Länge von etwa 13,4 Metern aufwies. MSC Cruises, die Reederei des Schiffes, stellte in einer Stellungnahme klar, dass man unmittelbar nach der Entdeckung die zuständigen Behörden informierte.
Die Marinebehörden bargen den etwa 22 Tonnen schweren Wal vom Schiffsbug und verbrachten ihn an einen Strand in Sandy Hook, New Jersey. Dort führten Wissenschaftler am Dienstag eine Autopsie des Säugetiers durch. Vorläufige Untersuchungsergebnisse deuteten darauf hin, dass das Tier zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes in guter Verfassung war. Die Diagnose zeigte Brüche am rechten Flipper, Gewebetraumata nahe des rechten Schulterblatts sowie einen vollen Magen und eine gesunde Fettschicht.
Robert A. DiGiovanni, führender Wissenschaftler der Atlantic Marine Conservation Society, die die Untersuchungen leitet, erklärte, dass die vorliegenden Befunde nahelegten, dass der Wal lebendig gewesen sei, als er von dem Schiff erfasst wurde. Andere Faktoren seien jedoch nicht ausgeschlossen. Die Conservation Society, die bundesweit zur Reaktion auf Strandungen von Meeressäugern befugt ist, hatte in den letzten Jahren mit etwa 100 Walen zu tun, viele davon in Netzen verfangen oder durch Schiffe verletzt. Der Fund eines Seiwals gilt dabei als seltener Fall.
MSC Cruises betonte, stets umfassende Maßnahmen zu ergreifen, um derartige Zwischenfälle zu vermeiden. Dazu gehören unter anderem die Schulung der Decksoffiziere und die Anpassung von Routen, um Kollisionen zu verhindern. Man arbeite kontinuierlich an der Evaluation und Aktualisierung der Verfahren in Kooperation mit Partnern und Behörden.
Der aktuelle Vorfall wird weiterhin untersucht, während Meeresschützer darauf hinweisen, dass solche Ereignisse das fragile Ökosystem unserer Ozeane in Erinnerung rufen und die dringende Notwendigkeit aufzeigen, unsere Meeresbewohner zu schützen.