Die aktuelle Situation in Zentralafrika ist alarmierend. Binnen einer Woche sind fast 1.400 neue Mpox-Fälle registriert worden, was die Gesamtzahl seit Jahresbeginn auf nahezu 19.000 erhöht. Besonders dramatisch ist die Lage in der Demokratischen Republik Kongo, wo fast 17.800 Infektionen gemeldet wurden und die Krankheit bereits mehr als 500 Menschen das Leben gekostet hat.
Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit der Lage, da sich die gefährliche Mpox-Variante 1b weiter ausbreitet und zunehmend auch andere Länder Zentralafrikas erreicht.
Zentralafrika im Epizentrum der Krise
Das Zentrum der Ausbrüche liegt im rohstoffreichen Ostkongo, einer Region, die seit Jahren von bewaffneten Konflikten und humanitären Krisen geplagt ist.
In den überfüllten Lagern für Binnenflüchtlinge, in denen Hunderttausende Menschen auf engstem Raum leben, haben Infektionskrankheiten wie Mpox leichtes Spiel. Hygienemaßnahmen wie Händewaschen, Abstandhalten oder das Tragen von Masken sind in diesen Gebieten nahezu unmöglich umzusetzen.
Diese Bedingungen haben dazu geführt, dass sich die neue, ansteckendere Variante des Mpox-Virus, bekannt als 1b, rasend schnell verbreiten konnte.
Die Rolle der Impfung im Kampf gegen Mpox
Vor diesem Hintergrund wird die kommende Lieferung von Mpox-Impfstoffen aus den USA mit Spannung erwartet. Das kongolesische Gesundheitsministerium hofft, durch eine groß angelegte Impfkampagne die weitere Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.
Doch die Herausforderungen sind enorm: Die Impfquote in der Region ist bislang erschreckend niedrig, und es fehlt an den nötigen Ressourcen, um die Bevölkerung umfassend zu schützen.
Jean Kaseya, Generaldirektor der afrikanischen Gesundheitsbehörde CDC Africa, betont die Dringlichkeit, dass Afrika eigene Produktionsstätten für Impfstoffe benötigt. Ohne eine lokale Herstellungskapazität bleibt der Kontinent abhängig von Lieferungen aus dem Ausland, die oft zu spät und in unzureichender Menge eintreffen.
Diese Abhängigkeit hat bereits bei der Bekämpfung anderer Infektionskrankheiten wie Ebola oder COVID-19 zu erheblichen Problemen geführt.
Internationale Aufmerksamkeit gefordert
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der raschen Ausbreitung der Mpox-Variante 1b die höchste Alarmstufe ausgerufen. Damit sollen die globalen Gesundheitsbehörden zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen und internationale Hilfsmaßnahmen beschleunigt werden.
Doch die Realität vor Ort zeigt, dass Appelle allein nicht ausreichen. Es bedarf konkreter Maßnahmen, um das Leben Tausender Menschen zu schützen, die in den betroffenen Regionen um ihr Überleben kämpfen.
Die afrikanischen Länder, insbesondere die DR Kongo, benötigen nicht nur internationale Unterstützung bei der Bereitstellung von Impfstoffen, sondern auch bei der Sicherstellung grundlegender Hygienestandards in den überfüllten Flüchtlingslagern. Ohne eine umfassende internationale Zusammenarbeit könnte sich die Mpox-Krise weiter verschärfen und langfristig zu einer der größten gesundheitlichen Herausforderungen des Kontinents werden.