Eine von der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY veröffentlichte Umfrage zeigt, dass in Deutschland die Arbeitsmotivation zu wünschen übrig lässt. Weniger als die Hälfte der Mitarbeiter gibt an, am Arbeitsplatz voll engagiert zu sein, was hinter dem internationalen Schnitt von 54 Prozent zurückbleibt. Unter den 17.350 weltweit im August Befragten nahmen 1.000 Deutsche teil. Noch drastischer sieht die Lage in Ländern wie Frankreich, den Niederlanden und Japan aus. Dort liegen die Motivationswerte teils bei unter 40 Prozent. Im Gegensatz dazu punkten Indien, China und die USA mit deutlich motivierteren Belegschaften. Besonders interessant ist der Blick auf die verschiedenen Altersgruppen: Die «Baby-Boomer» sind mit 63 Prozent die engagiertesten unter ihren Kollegen, im Gegensatz zu nur 43 Prozent bei der jüngeren Gen Z. Zudem würden nur 44 Prozent der deutschen Befragten ihren Arbeitgeber weiterempfehlen, was unter dem globalen Durchschnitt liegt. Nelson Taapken von EY weist darauf hin, dass die hohe Motivation in Ländern mit oftmals schwierigeren Arbeitsbedingungen wie Indien und China zum Nachdenken anregen sollte. Dass Arbeitstage variieren, ist normal. Problematisch wird es, wenn die Lustlosigkeit dauerhaft ist, ein Zustand, der selten ohne Grund eintritt. Taapken betont, dass Managementmaßnahmen keine Wunder bewirken, jedoch sind viele Ursachen wie schwache Führung, schlechte Firmenkultur, unzureichende Kommunikation und Stress durchaus von Unternehmen adressierbar.