09. Januar, 2025

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Motivation im Sinkflug: Jeder Zweite in Deutschland gibt nur das Nötigste im Job

Eine neue EY-Umfrage zeigt: Deutschlands Arbeitnehmer sind global unterdurchschnittlich motiviert. Warum so viele ihren Einsatz drosseln – und was Firmen tun können.

Motivation im Sinkflug: Jeder Zweite in Deutschland gibt nur das Nötigste im Job
Nur 48 Prozent der deutschen Arbeitnehmer geben laut EY-Umfrage im Job ihr Bestes. Damit landet Deutschland im globalen Vergleich im unteren Mittelfeld – ein Alarmsignal für Arbeitgeber.

Motivationskrise in deutschen Büros

Der Wecker klingelt, der Arbeitstag beginnt – doch die Lust auf Leistung bleibt aus. Laut einer aktuellen Umfrage der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY ist die Arbeitsmotivation in Deutschland besorgniserregend niedrig: Nur 48 Prozent der Befragten gaben an, bei ihrer Arbeit ihr Bestes zu geben.

Vier von zehn Angestellten denken über Jobwechsel nach
Motivationsloch am Arbeitsplatz: Nicht einmal jede und jeder zweite Angestellte in Deutschland gibt aktuell an, auf der Arbeit sein Bestes zu geben.

Das liegt nicht nur unter dem internationalen Durchschnitt von 54 Prozent, sondern lässt Deutschland im globalen Vergleich verblassen.

Indien top, Japan flop

In Ländern wie Indien (67 Prozent) und China (59 Prozent) ist der Einsatz im Job deutlich höher. Besonders drastisch fällt der Kontrast zu Japan auf, wo nur 19 Prozent der Angestellten motiviert arbeiten.

Auch in Europa sieht es düster aus: Frankreich (37 Prozent) und die Niederlande (36 Prozent) schneiden sogar noch schlechter ab als Deutschland.

Länder wie Indien und China schneiden bei der Arbeitsmotivation deutlich besser ab. Während 67 Prozent der Inder hochmotiviert arbeiten, fällt Deutschland mit 48 Prozent weit zurück.

Führungskräfte im Fokus

Doch warum hapert es ausgerechnet in Deutschland? Die Gründe sind vielfältig: schlechte Führung, eine schwache Unternehmenskultur und übermäßiger Stress. „An den meisten Ursachen können Firmen arbeiten“, betont Taapken.

Doch häufig fehlt es an klaren Initiativen. Stattdessen bleiben viele Führungskräfte im alten Trott und übersehen dabei, dass demotivierte Mitarbeiter eine tickende Zeitbombe sind – für die Produktivität und die Stimmung im Team.

Junge Generation besonders betroffen

Auffällig: Besonders die jüngere Generation scheint zu resignieren. Unter den befragten Gen-Z-Arbeitnehmern (jünger als 25 Jahre) gab nur jeder Dritte an, engagiert zu sein. Bei den Baby Boomern (geboren zwischen 1946 und 1964) liegt dieser Wert mit 63 Prozent fast doppelt so hoch.

„Junge Menschen haben heute andere Erwartungen an ihre Arbeit“, erklärt Arbeitspsychologin Dr. Eva Huber. „Flexibilität, Sinnhaftigkeit und Entwicklungsmöglichkeiten stehen bei ihnen höher im Kurs als ein sicherer 9-to-5-Job.“

Ein Kulturwandel ist nötig

Ein weiteres Problem: Nur 44 Prozent der deutschen Beschäftigten würden ihren Arbeitgeber weiterempfehlen. Ein desaströser Wert, der zeigt, wie groß die Kluft zwischen Mitarbeitererwartungen und der Realität in vielen Unternehmen ist.

„Eine gesunde Firmenkultur ist heute kein Nice-to-have mehr, sondern eine Überlebensstrategie“, sagt Huber. Sie fordert, dass Unternehmen endlich offener kommunizieren, Feedback ernst nehmen und Mitarbeitenden echte Entwicklungsperspektiven bieten. „Das kostet Zeit und Geld, zahlt sich aber langfristig aus.“

Die Rechnung zahlen alle

Die Folgen des Motivationsmangels sind längst spürbar: sinkende Produktivität, steigende Krankmeldungen, Fachkräftemangel. Für Unternehmen bedeutet das nicht nur finanzielle Einbußen, sondern auch ein Imageproblem. Wer nicht handelt, läuft Gefahr, die besten Köpfe an die Konkurrenz zu verlieren.

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