In einer jüngsten Entwicklung der internationalen Diplomatie hat Russland eine französische Initiative für eine Waffenruhe während der bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris zurückhaltend aufgenommen. Dmitri Peskow, Sprecher des Kremls, betonte gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax, dass der russische Regierungschef Wladimir Putin noch keine förmliche Anfrage erhalten habe und verwies auf bisherige Erfahrungen, wonach solche Ruhephasen seitens der Ukraine genutzt worden seien, um militärische Umstrukturierungen und Rearmierungen vorzunehmen. Deshalb sei es schwierig, ähnliche Vorschläge zu unterstützen.
Emmanuel Macron, der Präsident Frankreichs, hatte indes am Vortag die Absicht seines Landes verkündet, auf einen "olympischen Frieden" hinzuarbeiten, und erläuterte, dass er im Bemühen um einen Waffenstillstand in der Ukraine auch auf Chinas diplomatische Mithilfe setzt. Diese Ankündigung markiert keine Premiere; bereits im vergangenen Monat deutete Putin eine mögliche Zustimmung zu einer Feuerpause während der Spiele an, machte diese jedoch von der tatsächlichen Kriegslage abhängig.
Die Olympischen Sommerspiele, die zwischen dem 26. Juli und 11. August in der französischen Hauptstadt abgehalten werden, könnten somit zu einem Zeitraum der Hoffnung auf eine friedliche Atempause werden. Dieser Versuch, den jahrtausendealten Gedanken des olympischen Friedens, der schon in antiken Zeiten Feindseligkeiten während der Spiele pausieren ließ, in unser modernes Zeitalter zu übertragen, steht jedoch in einem spannungsgeladenen Kontext, da in der Vergangenheit vergleichbare Feuerpausen nicht immer eingehalten wurden.