16. Dezember, 2024

Wirtschaft

Moselschleuse nimmt Betrieb auf: Notschleusung in vollem Gange

Moselschleuse nimmt Betrieb auf: Notschleusung in vollem Gange

Die Moselschleuse Müden, die nach einem Schiffsunfall vor einer Woche stillgelegt wurde, hat den Betrieb durch eine Notlösung wieder aufgenommen. Ein 80 Meter langes Güterschiff wurde als erstes von insgesamt 74 festsitzenden Schiffen erfolgreich durch die Schleuse geschleust. Tobias Schmidt, der Leiter des Fachbereichs Schifffahrt beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn, erklärt, dass hierfür ein provisorisches Schleusentor verwendet wird, das aus neun Stahl-Dammbalken besteht und bei jedem Schleusenvorgang eingesetzt und wieder entfernt wird.

Tests zur Inbetriebnahme des Notbetriebs verliefen am Wochenende erfolgreich, sodass die Schleusung seitdem kontinuierlich fortgesetzt werden kann. Die Schifffahrt auf der Mosel war nach einer Kollision eines Frachtschiffs mit der Schleuse komplett zum Erliegen gekommen. Inzwischen sind die beschädigten Schleusentore entfernt worden, doch bis das neue Tor eingebaut ist, könnte es nach Experteneinschätzung bis Ende März 2025 dauern.

Um alle festliegenden Schiffe bis zum Jahresende passieren zu lassen, hat das Schifffahrtsamt einen 24-Stunden-Betrieb eingerichtet. Insgesamt planen die Verantwortlichen mit einem zeitintensiven Prozess, da jeder Schleusenvorgang zwischen vier und sechs Stunden in Anspruch nimmt. Die erste Rangfolge der Schiffe für die Passage ist bereits erstellt. Der Schwerpunkt der wartenden Schiffe liegt auf der Saar sowie oberhalb von Trier bis nach Frankreich hinein. Darunter befinden sich sechs Fahrgastkabinenschiffe, drei Tanker und fünf Schubverbände. Einige der Schiffe transportieren Stahlprodukte oder landwirtschaftliche Erzeugnisse, während 29 Schiffe unbeladen sind.