Die europäische Chemiebranche hat am Donnerstagmorgen dank eines Kommentars von Morgan Stanley deutliche Kursbewegungen verzeichnet. Die Aktien von Wacker Chemie und Lanxess konnten sich auf der Handelsplattform Tradegate nach entsprechenden Empfehlungen deutlich erholen. Im Gegensatz dazu fielen die zuletzt stark gefragten Papiere von Air Liquide zurück.
Analyst Thomas Wrigglesworth setzt bei Lanxess auf eine mögliche Portfolioverschlankung, die dazu beitragen könnte, den Schuldenabbau voranzutreiben. Zusätzlich könnte der Spezialchemiekonzern von sinkenden Energiekosten profitieren, wenn die Prognosen der Morgan-Stanley-Experten zutreffen. Mit einem vorbörslichen Kurs von 25,48 Euro steht zudem ein Test der exponentiellen 200-Tage-Linie bevor.
Bei Wacker Chemie begrüßt Wrigglesworth den Rückzug aus dem wenig profitablen chinesischen Solarmarkt. Er teilt die Einschätzung des Managements, dass die Rohstoffe für Solarzellen im wachsenden US-Markt erfolgversprechend abgesetzt werden können. Die Wacker-Papiere, die zuletzt fast an ihr Jahrestief bei 81,22 Euro gefallen waren, erholen sich nun auf 85 Euro. Wrigglesworth traut ihnen einen Anstieg auf 113 Euro zu, während er für Lanxess einen Kurs von 37 Euro prognostiziert.
Für Air Liquide hingegen nehmen sowohl Verkaufsdruck als auch eine Abstufung auf "Underweight" zu. Wrigglesworth befürchtet einen zyklischen Abschwung, der angesichts des bisherigen guten Laufs in der Aktienbewertung nicht ausreichend berücksichtigt wurde.
Besonders erwähnenswert sind auch die Aktien von Akzo Nobel, die Wrigglesworth als "Top Pick" und Branchenfavorit herausstellt.