Inmitten der anhaltenden geopolitischen Turbulenzen sucht die Republik Moldau nach Lösungen zur Sicherung ihrer Energieversorgung. Der moldauische Energieminister Victor Parlicov hat angekündigt, sich in St. Petersburg mit dem russischen Gasproduzenten Gazprom zu treffen. Ziel dieser Unterredung ist es, die Stromversorgung seines Landes sicherzustellen, nachdem wiederholte russische Angriffe auf das ukrainische Energiesystem deren Stabilität bedrohen.
Die prekäre Situation Moldaus wird durch den Krieg in der Ukraine verschärft. Als eine der ärmsten Nationen Europas ist Moldau empfindlich für die geopolitischen Erschütterungen in der Region. Das Land bezieht den größten Teil seines Stroms aus einem Wärmekraftwerk in Transnistrien, einem separatistischen Gebiet, das für seinen Betrieb auf Gaslieferungen angewiesen ist.
Energieminister Parlicov betont, dass die Raketenangriffe auf die Ukraine die gemeinsame Ukraine-Moldau-Stromnetzstruktur gefährden. Die zentrale Herausforderung bleibt die politische Sensibilität dieses Treffens: „Entweder man verhandelt, oder man lässt es und sieht sich den Konsequenzen ausgesetzt“, so Parlicov.
Russlands wiederkehrende Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur führen zu weitreichenden Stromausfällen. Die politische Führung in Moldau hat sich proeuropäisch positioniert und sucht zunehmend den Bezug von Gas aus Westeuropa. Gleichwohl ist die Abhängigkeit von russischem Gas über Ukraine weiterhin eine Tatsache.
Sollte die Ukraine den Transit russischen Gases unterbrechen, müssten alternative Routen über die Türkei, Bulgarien und Rumänien geschaffen werden. Gazprom könnte zudem die Energieversorgung der zentral regierten Regionen Moldaus übernehmen.