20. Oktober, 2024

Politik

Moldau entscheidet über politische Weichenstellung: Präsidentenwahl und EU-Kurs im Fokus

Moldau entscheidet über politische Weichenstellung: Präsidentenwahl und EU-Kurs im Fokus

In Moldau, der kleinen Republik zwischen EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine, ist der Wahlprozess zur Bestimmung der politischen Zukunft des Landes friedlich gestartet. Dies bestätigte die Wahlleiterin Angelica Caraman aus der Hauptstadt Chisinau. Die Beteiligung der Bevölkerung ist bereits früh am Tag spürbar, da Zehntausende in Chisinau zur Urne gegangen sind.

Besonderes Interesse besteht an den 30 Wahllokalen in Transnistrien, einer abtrünnigen Region, sowie an den 231 Wahllokalen im Ausland. Die moldauische Botschaft in Moskau verzeichnet eine besonders hohe Nachfrage, da sich dort lange Warteschlangen bildeten. Das Land steht vor der Herausforderung, zwischen den Einflüssen des Westens und Russlands zu navigieren, insbesondere da es den Status eines EU-Beitrittskandidaten innehat.

Die derzeitige Präsidentin, Maia Sandu, die auf eine zweite Amtszeit setzt, hat ein Referendum initiiert, um den EU-Kurs Moldaus in der Verfassung festzuschreiben. Insgesamt bewerben sich elf Kandidaten um das höchste Amt, einige davon mit einem Russland-freundlichen Kurs. Vor den Wahlen wurden Versuche der Desinformation und des Wählerkaufs von rheinscheritischen Kräften aufgedeckt, während Russland der EU vorwarf, durch finanzielle Unterstützung Einfluss zu nehmen.

Sandu führt die Umfragen mit 36 Prozent an, dennoch erscheint eine Stichwahl in zwei Wochen wahrscheinlich. Moldau hat rund 2,5 Millionen Einwohner, wovon ein beträchtlicher Teil im Ausland lebt. Die innerländischen Wahllokale sind von 7 bis 21 Uhr Ortszeit geöffnet, mit ersten Ergebnissen, die am späten Abend erwartet werden.