Der Handel mit Kleidung gestaltet sich als herausforderndes Unterfangen. Ob es sich um einen traditionellen Einzelhändler, einen innovativen Fast-Fashion-Anbieter oder um ein Unternehmen handelt, das auf eine vielfältige Kundschaft abzielt, alle stehen vor den Herausforderungen des Konsumentenvertrauens und der Konkurrenz von unabhängigen Händlern. Die Aufrechterhaltung der Kundentreue ist ebenso komplex wie die Erfüllung diversifizierter Kundenbedürfnisse.
Nicht selten verlieren sich Unternehmen in der sogenannten Inventurfalle, wenn unverkaufte Bestände der vergangenen Saison ihre Lager füllen und zwangsweise zu Rabatten führen. So erging es dem Schuhhersteller Dr. Martens in den USA, und auch Asos musste eine bittere Lektion in Überbestellung lernen, die in Preisabschlägen mündete.
Next hingegen ist bekannt für seine Effizienz in Bestandskontrollen und vermeidet solche Fallen meist erfolgreich. Dennoch ist auch dieses Unternehmen von einem schwierigen makroökonomischen Umfeld, wie der aktuellen Lebenshaltungskrise, die den Druck auf die Ausgabefreudigkeit der Kunden erhöht, nicht gänzlich befreit. Ähnlich verzeichnete der Online-Händler N Brown enttäuschende Verkaufszahlen, was ein umfangreiches Bestandsabbauprogramm erforderlich machte.
Im Hausbausegment verschiebt sich der Fokus auf das Jahr 2025, wie Bellway zeigt. Die Fertigstellung von Häusern sank um 30 Prozent auf 7.654 Einheiten, dennoch stieg die private Reservierungsrate um 13,8 Prozent, was künftige Hoffnungen weckt. Obwohl der Landbestand leicht geschrumpft ist, plant Bellway neue Käufe und erwartet ein Wachstum der Verkaufsstellen um 2,9 Prozent, und der Konzern rechnet mit der Eröffnung von etwa 50 neuen Verkaufsstellen allein im nächsten Jahr.
Belastend wirkt jedoch die Umstellung von einer Netto-Cash-Position auf eine Nettoverschuldung von 11 Millionen Pfund, was auf eine stärkere Fremdkapitalabhängigkeit hinweist, obwohl Bellway Vertrauen in die solide Bilanz hat.
Bei Sanderson Design hingegen führten herausfordernde Handelsbedingungen zu einem Rückgang der Verkaufszahlen im Vereinigten Königreich um 14 Prozent, während der nordamerikanische Markt ein Plus von 4 Prozent verzeichnete. Eine Kollaboration mit dem Huntington Museum in Kalifornien erbrachte zusätzlich positives Momentum.
Bei N Brown führte ein Rückgang der Produktverkäufe um 7,9 Prozent im ersten Halbjahr zu einer strategischen Umstrukturierung, die gleichwohl eine Verbesserung der Brutto- und EBITDA-Margen bewirkte. Dennoch blieben bedeutende Herausforderungen bestehen, wie ein Rückgang der Bestellzahlen um 8,1 Prozent.