Die Deutsche Bahn hat ihre Pläne zur umfassenden Modernisierung der Bahnverbindung zwischen Hamburg und Berlin konkretisiert und bleibt trotz diverser Zweifel am festgelegten Zeitplan. Die jüngste Auftragsvergabe betrifft die Abschnitte von Berlin-Spandau bis Nauen sowie von Nauen bis Büchen. Hierbei erhielten vier Unternehmen, inklusive der bahneigenen Bahngruppe Bau, den Zuschlag. Die Vergabe für den Abschnitt zwischen Büchen und Hamburg ist für April 2025 vorgesehen, ohne den generellen Plan zu beeinflussen.
Die Bauarbeiten beginnen im August des nächsten Jahres und werden bis April 2026 andauern, währenddessen wird die Strecke komplett gesperrt. Umleitungen für den Personen- und Güterverkehr sind bereits in Planung. Der Fahrplan sieht vor, insgesamt 181 Kilometer Gleise, über 200 Weichen und etwa 70 Kilometer Oberleitung zu erneuern. Neben konventionellen Arbeiten soll das digitale Zugsicherungssystem ETCS zwischen Berlin und Nauen sowie Hamburg und Büchen installiert werden. Für den Abschnitt zwischen Büchen und Nauen ist die Einführung dieser Technologie erst ab 2030 geplant.
Dieses Großprojekt ist Teil eines umfassenden Sanierungsprogramms der Deutschen Bahn, dass in den kommenden Jahren über 40 vielbefahrene Strecken modernisieren soll. Doch trotz der zuletzt laut gewordenen Zweifel und dem fehlenden Nachtragshaushalt der Bundesregierung, zeigt sich die Deutsche Bahn unbeirrt. Die Unterstützung seitens der Regierung und der Opposition im Verkehrsausschuss, repräsentiert durch Stimmen wie die des CDU-Politikers Christoph Ploß, bleibt bestehen.
Während die Deutsche Bahn Zuversicht ausstrahlt, äußern Wettbewerber im Güterverkehr, wie der Verband Die Güterbahnen, weiterhin Bedenken. Die Unsicherheit bei der Umsetzung und die erheblichen Auswirkungen auf den Schienenverkehr in Deutschland sind weiterhin Teil der Diskussion um dieses ambitionierte Modernisierungsprojekt.