19. November, 2024

Technologie

Moderne Bedrohungen der Cybersicherheit: Wenn Software zur Schwachstelle wird

Moderne Bedrohungen der Cybersicherheit: Wenn Software zur Schwachstelle wird

Die ikonische Melodie 'Somebody's Watching Me' von Rockwell mit Unterstützung von Michael Jackson aus dem Jahr 1983 beschreibt die Befürchtung, beobachtet zu werden. Damals im Zeitalter von Festnetz und Piepsern erlangte der Song einen Megahit-Status. In der heutigen Welt des Übermaßes an Informationen ist die Überwachung allgegenwärtig geworden. Nahezu jedes Gerät speichert Daten über unseren Standort, unsere Einkäufe und Vorlieben. Eine Umfrage des Background-Check-Unternehmens Checkr zeigt, dass fast drei Viertel (73%) der Amerikaner sich ernsthaft oder zumindest mäßig Sorgen über die Preisgabe ihrer Daten im Internet machen. Besonders stark sind diese Bedenken bei der Generation X und den Millennials ausgeprägt. Die auf Cybersicherheit spezialisierte Firma CrowdStrike warnt in ihrem Global Threat Report 2024 vor einer schnellen Zunahme von Cyberangriffen. Die Aggressivität dieser Angriffe nimmt zu, was es den Angreifern ermöglicht, innerhalb kürzester Zeit von ihrem ersten Zugang zu einem vollständigen Sicherheitsdurchbruch zu gelangen. Parallel dazu könnte die Entwicklung generativer KI das Niveau der Angriffe weiter erhöhen, da auch Personen mit geringer Qualifikation zunehmend besser gerüstet sind, fortschrittliche Attacken durchzuführen. Eine unglückliche Episode machte die Mitarbeiter von CrowdStrike selbst zum Ziel erhöhter Beobachtung: Nach einem fehlgeschlagenen Software-Upgrade im Juli fiel weltweit das Computersystem aus, was als einer der größten IT-Ausfälle gilt. Besonders schwer betroffen waren dabei Fluggesellschaften und Flughäfen, die unter massiven Verzögerungen und Flugstreichungen litten. Infolge dessen reichte die Fluggesellschaft Delta Air Lines eine Klage gegen CrowdStrike ein und warf dem Unternehmen vor, für den großen IT-Ausfall verantwortlich zu sein, der die Streichung von über 7.000 Flügen zur Folge hatte. Schätzungen zufolge waren rund 1,3 Millionen Passagiere fünf Tage lang betroffen. Laut einem Bericht der Firma Parametrix wird der finanzielle Schaden durch den IT-Ausfall für die Fortune-500-Unternehmen, mit Ausnahme von Microsoft, auf mindestens 5,4 Milliarden US-Dollar geschätzt. Delta fordert eine Entschädigung von über 500 Millionen US-Dollar sowie zusätzliche Beträge für entgangene Gewinne, Anwaltskosten und Schadenersatz für die 'beeinträchtigte Reputation und den künftigen Umsatzverlust'.