Vom Impfstoffhelden zum Sorgenkind der Börse
Noch vor wenigen Jahren galt Moderna als einer der großen Gewinner der Pandemie. Der mRNA-Impfstoff gegen COVID-19 brachte dem Biotech-Unternehmen Milliardenumsätze und katapultierte es in den Olymp der Pharmawelt.
Doch diese Zeiten sind vorbei: Ein Quartalsverlust von 2,91 Dollar pro Aktie im vierten Quartal 2024 – weit mehr als von Analysten erwartet – versetzte Anlegern am Freitag einen Dämpfer.
Verglichen mit einem Gewinn von 55 Cent pro Aktie im Vorjahr wirkt der Rückgang drastisch. Analysten hatten zwar mit einem Verlust gerechnet, aber nur mit 2,68 Dollar pro Aktie. Entsprechend reagierte die Börse: Moderna-Aktien fielen im vorbörslichen Handel um drei Prozent.
Millionen-Abschreibung nach Vertragskündigung
Ein wesentlicher Grund für den herben Verlust liegt in einer Abschreibung von 238 Millionen Dollar, wie Finanzchef James Mock erklärte. Hintergrund ist die Kündigung eines Vertrags mit einem Auftragshersteller, dessen Name nicht genannt wurde.
„Wir haben entschieden, dass wir diese Produktionskapazitäten nicht mehr benötigen und Überkapazitäten abbauen müssen“, so Mock.
Das signalisiert, dass Moderna nach dem Abflauen der COVID-19-Pandemie mit überschüssigen Kapazitäten und einer deutlich gesunkenen Impfstoffnachfrage zu kämpfen hat.
Kostensenkungen und neue Hoffnungsträger
Um die Krise zu bewältigen, will Moderna 2025 die Ausgaben weiter senken. Gleichzeitig setzt der Konzern auf neue Produkte, um wieder profitabel zu werden. Besonders große Hoffnungen ruhen auf dem RSV-Impfstoff für gefährdete Erwachsene, der noch in diesem Jahr zugelassen werden könnte.
RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) verursacht schwere Atemwegserkrankungen, vor allem bei älteren Menschen und immungeschwächten Patienten. Der Markt für RSV-Impfstoffe wird auf mehrere Milliarden Dollar jährlich geschätzt – ein potenzieller Rettungsanker für Moderna.
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