Der US-Pharmakonzern Moderna sieht sich mit deutlichen Umsatzeinbußen konfrontiert, wie die jüngsten Quartalszahlen zeigen. Besonders in Europa, wo ein Vertrag mit Pfizer bis 2026 das Marktumfeld prägt, sind die Umsätze eingebrochen. Die Nachfrage nach COVID-19-Impfstoffen nimmt ab, was zu einer Reduktion des Umsatzes im zweiten Quartal auf 241 Millionen US-Dollar führte – ein Rückgang um 37 Prozent im Vergleich zu 344 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum.
Angesichts eines nun überwiegend saisonalen Marktes prognostizieren die Führungskräfte von Moderna, dass die Impfungen vorwiegend im Herbst und Winter nachgefragt werden. Die europäische Impfstoffnachfrage stellt eine besondere Herausforderung dar, da sich der Anbieter nahezu vom Markt abgeschottet sieht. Dies führt Moderna dazu, die Umsatzprognose für das laufende Jahr auf 3 bis 3,5 Milliarden US-Dollar zu senken, gegenüber der bisherigen Prognose von rund 4 Milliarden US-Dollar.
Am Donnerstag verzeichnete die Aktie von Moderna einen Kursverlust von bis zu 21 Prozent. Die schwierige Marktlage in Europa steht im Zusammenhang mit einem neu verhandelten Vertrag zwischen Pfizer und dem EU-Block, der bis 2026 läuft. CEO Stéphane Bancel erklärte gegenüber Analysten, dass angesichts der aktuellen Saison und der Budgetplanung in vielen Ländern mit bestehenden Vorräten nur eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit für hohe Umsätze in Europa in diesem Jahr besteht.
Darüber hinaus sehen sich die Moderna-Führungskräfte auch in den USA mit erhöhter Konkurrenz bei Atemwegsimpfstoffen konfrontiert. Positiv unterstrichen wurden jedoch die jüngsten Testergebnisse für den neuen RSV-Impfstoff mRESVIA sowie einen kombinierten COVID-19- und Grippeimpfstoff.
Auch Konkurrent Pfizer musste im letzten Quartal einen Rückgang der COVID-19-Impfstoffverkäufe hinnehmen, konnte jedoch die Erwartungen der Analysten übertreffen und seine Jahresprognose durch umfassende Kostensenkungen und den Verkauf von Nicht-COVID-Produkten anheben.