Moderna konnte sich in dieser Woche über einen eindrucksvollen Kurszuwachs von 21 % freuen. Die Aktien des Impfstoffherstellers stiegen am Dienstag um beachtliche 11,7 %, nachdem der erste Vogelgrippetod in den USA bekannt wurde. Bereits am Mittwochvormittag verzeichneten die Aktien im vorbörslichen Handel einen weiteren Anstieg von bis zu 1 %.
Im Juli 2024 erhielt Moderna von der US-Regierung eine Förderung von 176 Millionen US-Dollar zur Weiterentwicklung seines mRNA-H5N1-Vogelgrippeimpfstoffs, der sich noch in frühen Testphasen befindet. Diese Unterstützung folgte auf einen Virusausbruch, bei dem drei Molkereiarbeiter infiziert wurden, was Bedenken hinsichtlich einer möglichen Ausbreitung auf Menschen nährte. Seit Anfang des Jahres wurden laut CDC 66 bestätigte H5N1-Fälle in den USA registriert. Die Behörde betonte jedoch, dass das Risiko für die Allgemeinheit weiterhin gering sei, obwohl Personen mit beruflichem oder freizeitlichem Kontakt zu infizierten Vögeln oder anderen Tieren einem höheren Risiko ausgesetzt sind.
Nachdem Moderna im Zuge der Covid-19-Pandemie massive Umsatzzuwächse verzeichnete – der Umsatz stieg 2021 um mehr als 2000 % im Vergleich zum Vorjahr und das Unternehmen schrieb erstmals schwarze Zahlen –, tat sich das Unternehmen in der postpandemischen Phase schwer. Der Umsatz fiel 2023 um 64 % auf knapp unter 7 Milliarden US-Dollar und das Unternehmen vermeldete einen Verlust von rund 12 US-Dollar je Aktie. Für das Geschäftsjahr 2024 erwarten Analysten laut Bloomberg einen Verlust von über 9 US-Dollar pro Aktie und eine Halbierung der Umsätze im Vergleich zum Vorjahr.
Trotz des jüngsten Rallys sind die Moderna-Aktien im Vergleich zum Vorjahr um nahezu 60 % gesunken. Mehr als die Hälfte der von Yahoo Finance verfolgten Analysten stuft die Aktie mit "Halten" ein, sehen jedoch im Durchschnitt einen Anstieg auf 74 US-Dollar in den nächsten zwölf Monaten, was einem potenziellen Gewinn von 56 % entspricht.
Auch andere Unternehmen, die an einem mRNA-Vogelgrippeimpfstoff arbeiten, verzeichneten Kursgewinne nach den Berichten über den Vogelgrippetod. Novavax legte am Dienstag um nahezu 11 % zu, während der deutsche Biotech-Konzern CureVac über 4 % zulegte. CureVac entwickelt in Zusammenarbeit mit dem indischen Pharma-Riesen GlaxoSmithKline einen mRNA-Vogelgrippeimpfstoff. Pfizer konnte einen bescheideneren Anstieg von 0,9 % verzeichnen, während GlaxoSmithKline selbst einen Rückgang von 1 % erlitt.
Ein Anstieg der COVID-19-Fallzahlen, gemeldet vom CDC, verlieh den Impfstoffherstellern ebenfalls kurzfristigen Aufwind.