Der britische Online-Modehändler Boohoo sieht sich in einem stürmischen Marktumfeld mit einem Rückgang seines Kerngewinns um 33,5 % im ersten Halbjahr konfrontiert. Verantwortlich dafür sind die schwächelnde Verbrauchernachfrage und steigende Kosten, die durch Investitionen in Marken entstehen. Das Unternehmen ist Teil einer herausfordernden Phase für den gesamte britischen Fast-Fashion-Sektor, der durch den harten Wettbewerb mit günstigeren chinesischen Unternehmen wie Shein und Temu unter Druck steht. Um seine finanzielle Position zu stärken, plant Boohoo, bis zu 39,3 Millionen Pfund durch eine Kapitalerhöhung zu beschaffen. Die neuen Aktien sollen zu einem Preis von 31 Pence pro Aktie ausgegeben werden. Im Betrachtungszeitraum erreichte Boohoo ein bereinigtes EBITDA von 20,8 Millionen Pfund, deutlich weniger als die 31,3 Millionen Pfund im ersten Halbjahr des Vorjahres. Zusätzlich zu diesen Herausforderungen sieht sich Boohoo mit internen Spannungen konfrontiert. Der strategische Kurs und Führungswechsel sorgen für Diskussionen, während die Zusammenarbeit mit dem größten Anteilseigner, der Frasers Group, die von Mike Ashley kontrolliert wird, ebenfalls unter Druck steht. Diese Spannungen resultieren aus Boohoos Bedenken hinsichtlich möglicher Interessenkonflikte mit konkurrierenden Unternehmen. Trotz dieser Hürden bleibt Boohoo optimistisch und erwartet in der zweiten Jahreshälfte eine Steigerung des Bruttowarenwerts sowie eine bessere EBITDA-Performance. Der Umsatz im ersten Halbjahr sank derweil um 15 % auf 619,8 Millionen Pfund, verglichen mit 729,1 Millionen Pfund im Vorjahreszeitraum.