Die Ära der Hochzeiten im öffentlichen Nahverkehr scheint längst vorbei zu sein, eine Entwicklung, die bei Eisenbahnern einst nur Kopfschütteln hervorgerufen hätte. In vergangenen Zeiten galt jeder unpünktliche Zug als persönliche Schmach. Heute hingegen sieht sich die Deutsche Bahn, nach Jahren der Substanzvernachlässigung, mit anhaltenden Herausforderungen konfrontiert, wie eine aktuelle Umfrage belegt. Verspätungen und Zugausfälle sind zur Norm geworden und stellen die Geduld der Reisenden auf die Probe.
Erfreulicherweise deutet sich ein langsamer Wandel an. Mit Hilfe von Sanierungsprogrammen werden die dringendsten Reparaturen angegangen. Doch die ernüchternde Realität bleibt: Nicht alle stillgelegten Strecken werden je wieder in das Schienennetz integriert werden können. Für einen erfolgreichen Übergang zu nachhaltiger Mobilität ist es entscheidend, das Investitionsniveau in die Eisenbahn drastisch zu erhöhen. Die Modernisierung und technische Aufwertung bestehender Strecken ist unerlässlich.
Besonderes Augenmerk sollte auch den Mitarbeitern der Bahn gelten, die trotz erschwerter Bedingungen eine bemerkenswerte Arbeit leisten und am wenigsten für den derzeitigen Zustand verantwortlich gemacht werden sollten.