16. September, 2024

Wirtschaft

Mobile Briefmarken gewinnen an Bedeutung

Mobile Briefmarken gewinnen an Bedeutung

75 Jahre nach der Herausgabe der ersten Briefmarken der Bundesrepublik Deutschland erlebt die Frankierung mittels Mobile Briefmarken einen Aufschwung. Laut Angaben der Deutschen Post wurden im vergangenen Jahr 13,8 Millionen Mobile Briefmarken verkauft, was einer Steigerung von 0,3 Millionen im Vergleich zu 2022 entspricht. Zum Vergleich: 2021 lag der Absatz noch bei neun Millionen. Der Kauf eines physischen Briefmarken ist nicht mehr zwingend notwendig. Nutzer der App „Post & DHL“ können Porto buchen und erhalten einen alphanumerischen Code, den sie mit einem Stift auf den Briefumschlag schreiben. Dieser Code wird von der Post als Frankatur erkannt und verursacht keinen zusätzlichen Aufpreis. Der Preis bleibt bei den üblichen 85 Cent für einen Standardbrief, und der Service gilt ausschließlich innerhalb Deutschlands. Dieser Service richtet sich primär an Personen, die unterwegs einen Brief frankieren möchten. Obwohl die Mobile Briefmarke an Popularität gewinnt, bleibt ihr Marktanteil mit einer Verwendung bei ungefähr einem Prozent der frankierten Briefe gering. Inklusive der Geschäftspost, die maschinell frankiert wird, zeigt sich der Anteil sogar noch niedriger. Eine weitere Alternative zur klassischen Briefmarke stellt die schon länger existierende Internetmarke dar, bei der Verbraucher QR-Codes ausdrucken müssen. Historisch betrachtet, feierte die Bundespost am 7. September 1949 die Einführung ihrer ersten Briefmarken – grüne und rote Marken zu 10 und 20 Pfennig, die ein Richtfest-Bauarbeitermotiv zeigten. Damals waren Briefe essenziell für die Kommunikation, da Ferngespräche teuer waren. Mit dem Aufkommen des Internets und der Nutzung von Mails und Chats verloren Briefe hingegen an Bedeutung. So sank die Zahl der von der Deutschen Post beförderten Briefe von 22,7 Milliarden im Jahr 2001 auf 12,5 Milliarden im Jahr 2023, was einem Rückgang von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Obgleich dieser Rückgang, rechnet DHL – unter deren Namen das nationale Briefgeschäft der Deutsche Post firmiert – mit einer weiterhin wichtigen Rolle der klassischen Briefmarke. Benjamin Rasch, Marketingchef des Konzernbereichs Post & Paket Deutschland, unterstreicht deren Bedeutung als Porto für individuelle, ansprechende Kommunikation sowie als Sammlerobjekt und Kulturgut Deutschlands.