Mit Spannung wurde die Fortsetzung des Erfolgsanimationsfilms Moana erwartet. In Moana 2 begleiten wir erneut die junge Heldin Moana (Auliʻi Cravalho) und den Halbgott Maui (Dwayne "The Rock" Johnson) auf einer abenteuerlichen Reise. Ziel der beiden ist es, eine verschwundene Insel wiederzufinden. In einer gelungenen Mischung aus Abenteuergeschichte und politischer Kritik beleuchtet der Film das kolonialistische Erbe Polynesiens und thematisiert den Zusammenhalt der indigenen Völker.
Moana bleibt auch in dieser Version die mutige Navigatorin, die sich nicht in die Rolle der klassischen Disney-Prinzessin drängen lässt. Ganz im Gegenteil: Ihre Abenteuerlust ermutigt kleine Mädchen, aktiv Geschichten zu leben, statt sie nur zu lernen. Eine neue Dynamik erhält die Geschichte durch die Einführung von Moanas kleiner Schwester, die sie nach Hause zieht. Die emotionale Tiefe des Films wird durch die Erinnerungen an ihre verstorbene Großmutter verstärkt, die sie an die Verlustängste der Vergangenheit erinnert.
Visuell beeindruckt der Film mit atemberaubenden Ozeanszenen, in denen Meerestiere im schillernden Licht erstrahlen. Eine willkommene Rückkehr feiern auch die Kakamora, die liebenswert-chaotischen Kokosnuss-Piraten, sowie ihr knuffiges Haustier, der auffällig leuchtende Schleimblob.
Ein Wermutstropfen sind jedoch die neuen Songs. Während das von Maui gesungene "Can I Get a Chee Hoo?" nicht ganz zu überzeugen vermag, verleiht die temperamentvolle Nummer "Get Lost" von Matangi (Awhimai Fraser) der Story einen kraftvollen Höhepunkt. Die musikalische Untermalung bleibt jedoch insgesamt hinter den Erwartungen zurück, die durch Lin-Manuel Mirandas unvergessliche Kompositionen im ersten Teil geweckt wurden.