Der Handelsschluss der MLB sorgte für eine Vielzahl bedeutender Transaktionen, ganze 58 innerhalb einer Woche. Doch trotz der zahlreichen Push-Benachrichtigungen bleibt die Frage bestehen: Wo waren die großen Namen? Von 70 All-Stars wurde lediglich einer getauscht – der Relief-Pitcher Tanner Scott. Auch in den renommierten Ranking-Listen für Nachwuchstalente war keine nennenswerte Bewegung zu verzeichnen. Für viele bleibt daher der Eindruck, dass die Deals eher kosmetischer Natur waren, als dass sie einen großen Einfluss haben könnten. Ein Exekutivmitglied der American League bemerkte: "Es gab unzählige Trades. Aber haben sie wirklich einen großen Unterschied gemacht?" Vor einigen Jahren hätten zukünftige Hall-of-Fame-Spieler noch das Team gewechselt, doch aktuelle Stars wie Luis Rengifo blieben, wo sie waren. Dennoch war es ein gutes Jahr, um Verkäufer zu sein – außer für die inaktiven White Sox und Rockies. Insbesondere die Preise für Relief-Pitcher und Starter, die nicht garantiert bei den Playoffs eingesetzt werden, waren erstaunlich hoch. Die White Sox hingegen enttäuschten trotz der hohen Nachfrage nach Garrett Crochet. Ein National League-Exekutiv kommentierte: "Ich war sicher, dass sie Crochet bewegen würden. Nun werden sie vielleicht sagen, wir warten bis zum Winter." Andrew Friedman von den Dodgers orchestrierte erneut einen beeindruckenden Drei-Team-Deal mit den Cardinals und White Sox, während Erik Neander von den Rays ein einzigartiges Verkaufsmanöver startete. Die Rays, immer über den Erwartungen agierend, setzten ihren Ruf fort, mit neuartigen Ansätzen aufzufallen. Wie gewohnt agierte Dave Dombrowski von den Phillies aggressiv und gab zahlreiche Talente für kurzfristige Verstärkung wie Austin Hays und Tanner Banks ab – ein typischer "Win-Now"-Ansatz. A.J. Preller von den Padres hingegen baute den wohl furchteinflößendsten Bullpen der Liga, indem er Jason Adam und Taylor Scott verpflichtete und dafür hochgelobte Nachwuchstalenten opferte. Ein bemerkenswerter Deal fand zwischen den Orioles und den Phillies statt, als die beiden Teams mit den besten Bilanzen der Liga Austin Hays gegen Seranthony Domínguez tauschten. Das Schlusswort gebührt den Cubs, die zwar weder Käufer noch Verkäufer, sondern "Einkäufer" sein wollten. Sie holten sich Spieler, die ihnen nächstes Jahr helfen können, wie Isaac Paredes und Nate Pearson. Die Orioles, laut Berichten von Experten, wagten diesmal mehr als im Vorjahr, während die Marlins mit ihren zahlreichen Deals fast ein komplettes Team austauschten. Abschließend bleiben Trades wie der von Alex Cobb zu den Guardians und Tommy Edman zu den Dodgers in Erinnerung, beides Deals für verletzte Spieler – ein Spiegel der Ressourcenknappheit in diesem Transferfenster.