17. Januar, 2025

Wirtschaft

MKS-Ausbruch bedroht Agrarsektor: Die nervöse Wartezeit auf die Testergebnisse

MKS-Ausbruch bedroht Agrarsektor: Die nervöse Wartezeit auf die Testergebnisse

Die Ungewissheit ist greifbar. Die mögliche Bestätigung eines neuen MKS-Falls in Brandenburg könnte heute eintreffen, ein Schicksalsmoment für die ohnehin besorgte Agrarbranche. Die Maul- und Klauenseuche, ein hoch ansteckendes tierisches Virus, könnte ihre Kreise erweitern und damit die schwache Hoffnung zerstören, das Virus schnell einzudämmen. Dabei sind vor allem Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen betroffen, die unter Fieber, Schmerzen und Bläschenbildung leiden. Die Seuche breitet sich innerhalb weniger Tage aus und hinterlässt selbst genesene Tiere oftmals geschwächt. Besonders heimtückisch zeigt sich das Virus in seiner Überlebensfähigkeit, denn es bleibt auch in trockenen Umgebungen oder im Boden infektiös. Häufige Übertragungswege sind u. a. der direkte Kontakt zwischen Tieren oder kontaminierte Fahrzeuge und Kleidung. Obwohl es Menschen kaum betrifft, wirft die Krankheit dennoch ihren Schatten auf den Agrarsektor. Impfstofflösungen existieren, werden jedoch aufgrund potenzieller Handelsbeschränkungen als letzte Maßnahme in Erwägung gezogen. Der wirtschaftliche Schaden ist bereits enorm. Schätzungen des Deutschen Raiffeisenverbands zufolge belaufen sich die Verluste auf eine Milliarde Euro. Der Export in Nicht-EU-Länder, inklusive großer Handelspartner wie Großbritannien und Südkorea, steht vor gravierenden Herausforderungen. Innerhalb der EU herrschen jedoch noch moderate Einschränkungen. Landwirtschaftliche Produkte aus nicht betroffenen Regionen Deutschlands dürfen weiterhin exportiert werden. Für Schweinehalter, stark abhängig vom Export, hat sich die Lage dramatisch zugespitzt. Während der Rindfleischsektor bislang stabil blieb, sind Milcherzeugnisse von Importverboten außerhalb der EU betroffen. Marktanalytiker erwarten, dass ein Überangebot an Produkten wie Butter und Milch zu sinkenden Preisen für Verbraucher führen könnte. Es bleibt abzuwarten, wie lange dieser Ausnahmezustand anhält und welche weiteren wirtschaftlichen und gesundheitlichen Entwicklungen noch bevorstehen.