19. September, 2024

Reichtum

Mit Wohlstand zum Wohlergehen: Die maßgebliche Investitionsstrategie der Gates-Stiftung

Mit Wohlstand zum Wohlergehen: Die maßgebliche Investitionsstrategie der Gates-Stiftung

Bill Gates erreichte 1987 als jüngster Mensch den Milliardärsstatus mit nur 23 Jahren und wurde zwölf Jahre später der erste Centimilliardär, als sein Vermögen die Marke von 100 Milliarden Dollar überschritt. Im Jahr 2000 gründeten er und seine damalige Ehefrau Melinda die Bill & Melinda Gates Foundation, um weltweit die Gesundheitsversorgung zu verbessern und Armut zu verringern.

Im Laufe der letzten 25 Jahre hat Gates einen großen Teil seines Vermögens an die Stiftung gespendet und plant, sein gesamtes Vermögen im Laufe seines Lebens für wohltätige Zwecke zu verwenden. Auch der ebenfalls als Centimilliardär bekannte Warren Buffett trägt seit 2006 durch Spenden zur Gates-Stiftung bei. Diese Spenden werden jedoch nach seinem Tod enden. Bis 2021 war Buffett zudem als Treuhänder in der Stiftung tätig und hatte vermutlich Einfluss auf die Investitionsstrategie des Trusts.

Das Aktienportfolio des Stiftungstrusts hat derzeit einen Wert von etwa 48 Milliarden Dollar, von denen mehr als zwei Drittel, etwa 69%, in nur drei Aktien angelegt sind. Gates spendete im Jahr 2022 20 Milliarden Dollar an seine Stiftung, wobei ein erheblicher Teil dieser Spende in Form von Microsoft-Aktien erfolgte. Gates bleibt einer der größten Aktionäre des von ihm gegründeten Unternehmens, dessen Aktien immer noch einen Großteil seines Vermögens ausmachen. Der Trust fügte 2022 rund 38 Millionen Aktien zu seinem Portfolio hinzu, die damals etwa 8,9 Milliarden Dollar wert waren.

Die verbleibenden fast 35 Millionen Aktien im Portfolio haben mittlerweile einen Wert von 14,8 Milliarden Dollar erreicht. Diese Microsoft-Aktien haben sich für die Stiftung (und Gates) als lohnenswert erwiesen, da der Aktienkurs seit Juli 2022 um mehr als 60% gestiegen ist. Diese starke Performance lässt sich auf die bedeutende Rolle von Microsoft im Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz zurückführen. Das Unternehmen erhöhte Anfang 2023 seine Investitionen in den KI-Leader OpenAI und festigte damit seine Position als führende Cloud-Plattform für KI-Entwickler.

Darüber hinaus integriert Microsoft KI-Funktionen in seine führende Unternehmenssoftware – 77.000 Organisationen nutzen die Copilot-Software, um Produktivität und Kreativität zu steigern. Die Zahl der Kunden wächst schnell mit einem sequenziellen Anstieg von 60% im letzten Quartal.

Microsoft-Aktien werden derzeit etwa das 32-fache der erwarteten Gewinne gehandelt. Dies ist ein deutlicher Aufschlag im Vergleich zum S&P 500. Doch die Aktie verdient diesen Premiumpreis aufgrund ihrer führenden Stellung im Cloud-Computing und ihrer umfangreichen Kundenbasis im Bereich Unternehmenssoftware. Die solide Finanzlage und die starke Generierung von freiem Cashflow ermöglichen es Microsoft, Kapital strategisch für Wachstumsmöglichkeiten einzusetzen.

Warren Buffett spendete zuletzt fast 10 Millionen Class B Aktien von Berkshire Hathaway an die Gates-Stiftung, wodurch die Anzahl der Aktien im Trust fast 25 Millionen erreichte. Diese sind derzeit etwa 11,2 Milliarden Dollar wert. Allerdings wird diese Position voraussichtlich im nächsten Jahr sinken, da Buffett verlangt, dass die Stiftung jeden gespendeten Penny sowie zusätzliche 5% ihrer Nettovermögenswerte ausgibt.

Die Berkshire Hathaway-Aktien haben den Markt im Jahr 2024 mit einem Anstieg von etwa 26% übertroffen. Starke operative Leistungen und ein effektives Investitionsmanagement führten zu einer überdurchschnittlichen Performance. Bei aktuell über 1.6-fachem Buchwert erscheinen die Aktien teuer, dennoch könnte die starke Bilanz in Zukunft höhere Renditen ermöglichen.

Ferner hält der Trust 35 Millionen Aktien von Waste Management im Wert von aktuell etwa 7,3 Milliarden Dollar. Obwohl die Aktie nach enttäuschenden Zahlen für das zweite Quartal Rückschläge erlebte, bleibt der langfristige Ausblick positiv. Das Unternehmen profitiert von seiner Skalierung und Preissetzungsmacht und besitzt Wachstumschancen durch Akquisitionen.

Die Aktien von Waste Management werden derzeit zu einem EV/EBITDA-Verhältnis von unter 17 gehandelt, was im Vergleich zu den engsten Wettbewerbern attraktiv ist. Das Unternehmen könnte dank seiner führenden Marktposition und Akquisitionsstrategie langfristige Überperformance erzielen.