05. Februar, 2025

Märkte

Mit Rückenwind ins Ungewisse: Diageo in stürmischen Börsengewässern

Mit Rückenwind ins Ungewisse: Diageo in stürmischen Börsengewässern

Der britische Spirituosenhersteller Diageo steht derzeit vor einer bewegten Zeit an der Börse. Am Dienstag erweiterten seine Aktienkursverluste die Verluste der vergangenen Wochen erheblich. Die Papiere sackten bis zum Vormittag um beeindruckende 4,4 Prozent auf 2.261 Pence und erreichten damit den tiefsten Punkt seit dem Corona-Crash im Frühjahr 2020. Trotz einer zwischenzeitlichen Erholung am Vormittag blieben die Papiere bis zum Mittag noch um ein halbes Prozent im Minus.

In den letzten zwölf Monaten verlor die Diageo-Aktie rund 20 Prozent an Wert und kommt nun auf eine Börsenbewertung von etwas über 52 Milliarden Pfund (etwa 62,5 Milliarden Euro). Vom Höchststand von 4.110 Pence Anfang 2022 aus betrachtet, beläuft sich das Kursminus bereits auf beachtliche 40 Prozent. Das Unternehmen sieht sich einem herausfordernden Marktumfeld gegenüber und verzichtet aufgrund der wirtschaftlich und geopolitisch unsicheren Lage in vielen bedeutenden Märkten auf seine mittelfristigen Wachstumsziele. Stattdessen plant Diageo, verstärkt auf regelmäßige Kurzfristausblicke zu setzen.

Obwohl Analysten wie jene von Morgan Stanley bereits erwartet hatten, dass die mittelfristigen Ziele nicht erreichbar seien, hinterließ die Streichung ohne neue Vorgaben merklich Enttäuschung. Die Fachleute hatten sich auch erhofft, mögliche Kostensenkungsmaßnahmen vorgestellt zu bekommen, mit denen Diageo die Gewinnlage stabilisieren möchte.

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 (Stichtag Ende Juni) sank der Umsatz der britischen Traditionsfirma um 0,6 Prozent auf 10,9 Milliarden US-Dollar (etwa 10,6 Milliarden Euro), was das Management dem starken Dollar zuschreibt. Ohne Wechselkurseinflüsse konnte der Umsatz jedoch um ein Prozent zulegen und somit wieder in den Wachstumsmodus schalten.