09. Januar, 2025

Reichtum

Mit diesen Aktien machten Insider 2024 Millionen

Mit klugen Aktienkäufen erzielten Top-Manager 2024 beachtliche Gewinne. Besonders Auto1 und Rheinmetall standen im Fokus – doch nicht alle Insider lagen richtig.

Mit diesen Aktien machten Insider 2024 Millionen
Insiderbarometer auf Talfahrt: Zeichen einer Marktverunsicherung? Nach monatelangen Kaufsignalen sank das Barometer im Dezember auf 109 Punkte – ein möglicher Vorbote für schwierige Zeiten.

424 Millionen Euro: Insider setzen auf eigene Aktien

Deutsche Vorstände und Aufsichtsräte haben 2024 Aktien ihrer Unternehmen im Wert von 424 Millionen Euro gekauft – 19 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Gleichzeitig stiegen die Verkäufe auf 656 Millionen Euro, ein Plus von 128 Millionen gegenüber 2023. Diese Daten hat Olaf Stotz, Professor für Asset-Management an der Frankfurt School of Finance & Management, für das Jahr ausgewertet.
Laut Stotz zeigte das Insiderbarometer im vergangenen Jahr überwiegend Kaufsignale: Bis November lag es stabil über 120 Punkten, ehe es im Dezember auf 109 Punkte sank.

Top-Gewinner: Auto1 mit 330 Prozent Plus

Christian Bertermann, CEO und Mitgründer des Gebrauchtwagenportals Auto1, erzielte den höchsten Buchgewinn des Jahres. Seine Insiderkäufe im März brachten bis Jahresende 330 Prozent Rendite.

Quelle: Eulerpool

Zum Vergleich: Anleger, die die Aktie zu Jahresbeginn kauften, erzielten „nur“ 140 Prozent Gewinn. Der Kurs profitierte von besseren Geschäftszahlen und dem Aufstieg in den MDax.

330 Prozent Gewinn mit gut getimten Insiderkäufen. Der CEO des Gebrauchtwagenportals setzte im März auf niedrige Kurse und führte damit die Liste der Top-Investoren 2024 an.


Während Bertermann glänzte, verpasste sein Mitgründer Hakan Koc einen Teil des Kursanstiegs. Er verkaufte Aktien im Wert von 64,5 Millionen Euro, entging dabei aber einem weiteren Gewinn von 43 Prozent.

Hellofresh: Gewinn durch Geduld

Auch Hellofresh-Finanzchef Christian Gärtner nutzte einen günstigen Moment. Nach einem schwachen Jahresstart und einem Kurseinbruch stieg die Aktie ab Juni wieder. Gärtner kaufte im Mai und erzielte bis Jahresende eine Rendite von 111 Prozent.

Quelle: Eulerpool


Trotz eines schwierigen Jahres für den Kochboxenversender – die Aktie verlor insgesamt 18 Prozent – bewiesen die Insider ein gutes Gespür für den Wendepunkt.

Rheinmetall: Ein sicherer Hafen mit Ausrutschern

Der Rüstungshersteller Rheinmetall profitierte weiter von steigenden Verteidigungsausgaben. Aufsichtsratschef Ulrich Grillo sicherte sich mit einem Kauf Mitte Januar einen Gewinn von 97 Prozent.

Im Gesamtjahr legte die Aktie um 114 Prozent zu, was Rheinmetall zum zweitbesten Dax-Wert machte.


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Nicht alle Rheinmetall-Insider lagen richtig: Theresa Grillo verkaufte Aktien im Umfang von 31.000 Euro und verpasste so fast eine Verdopplung ihres Investments. Auch CEO Armin Papperger verkaufte frühzeitig und ließ 29 Prozent Kursplus liegen.

Evotec: Von Skandalen zur Erholung

Das Biotech-Unternehmen Evotec, das 2024 über 61 Prozent an Wert verlor, war sowohl durch Skandale als auch durch Chancen geprägt. Ehemaliger CEO Werner Lanthaler meldete Insiderverkäufe, die ihm Verluste von 47 Prozent ersparten.

Nach Rücktritten und Kursstürzen nutzte Vorstand Craig Johnstone die niedrigen Kurse im Oktober – bis Jahresende stieg die Aktie um 47 Prozent.