Die Kommunikation von Robert Habeck steht erneut im Fokus: Am Dienstag äußerte der Spitzenpolitiker Kritik an der Debatte um seinen unspezifischen Vorschlag zu Sozialbeiträgen auf Kapitaleinkünfte. Für Habeck sollte der Wahlkampf vielmehr die großen politischen Themen adressieren, wie die Haltung gegenüber Russland oder die grundlegende Ausrichtung der Finanzpolitik, statt in Detailfragen zu verharren. Diese Idealvorstellung mag in einer perfekten Welt zutreffen; die Realität der Wahlkämpfe zeigt jedoch ein anderes Bild. Es ist durchaus bemerkenswert, dass Habeck mit seiner offenen Art der Kommunikation einen besseren Zugang zu den Wählern findet als etwa Olaf Scholz, dessen Art häufig als mechanisch empfunden wird. Allerdings erhöht diese Offenheit auch das Risiko von Fehlern. Solche Diskussionen und Fehltritte verhindern oft, dass die essenziellen großen Fragen auf die Agenda kommen.