Die Toronto Blue Jays beenden eine enttäuschende Saison mit 74 Siegen und 88 Niederlagen, die schon im Sommer abzusehen war, als das Management entschied, sich von erfahrenen Spielern zu trennen und damit faktisch das Handtuch zu werfen. Die Erwartungen der Fans blieben unerfüllt, und die Enttäuschung war groß, als Teampräsident Mark Shapiro und General Manager Ross Atkins auf der Jahresabschluss-Pressekonferenz wenig Neues zu verkünden hatten. Die beiden Führungskräfte übernahmen zwar die Verantwortung für die unterdurchschnittliche Leistung der Mannschaft, die von Verletzungen und mangelnder Verstärkung geprägt war, versprachen aber, im kommenden Jahr Besserungen vorzunehmen.
In einer Reihe von Umstrukturierungen wurde bekannt gegeben, dass der Hitting-Coach Guillermo Martinez entlassen wurde, und Don Mattingly wieder die Rolle des Banktrainers einnimmt, nachdem der Versuch, ihn als Offensivkoordinator zu etablieren, gescheitert war. Auch beim Bereich der Spielerentwicklung wurden Anpassungen vorgenommen, um insbesondere im Pitching-Bereich Fortschritte zu erzielen.
Eine drängende Frage bleibt jedoch unbeantwortet: Warum mussten Trainer für das schlechte Abschneiden büßen, während die Verantwortlichen an der Spitze bleiben dürfen? Trotz immer lauter werdender Rufe nach einem Wechsel setzt das Management weiterhin auf Shapiro und Atkins, die sich weiteren Herausforderungen wie der Verstärkung des Bullpens und der Verpflichtung von Leistungsträgern stellen müssen.
Ein großes Thema sind die auslaufenden Verträge der Stars Vladimir Guerrero Jr. und Bo Bichette, mit deren Verlängerung sich die Blue Jays auseinandersetzen müssen. Beide sollen langfristig im Team gehalten werden, doch ist dies angesichts der Budgetbeschränkungen leichter gesagt als getan. Shapiro vermied es, Guerrero mit zu hohen Erwartungen zu belasten, erkannte jedoch das Potenzial, welches dieser als herausragender Spieler mitbringt.
Auch wenn die gewohnte Rhetorik der Führung die Fans nicht überzeugte, bleibt das Management optimistisch, dass das Team um Guerrero und Bichette herum aufgebaut wird und nächstes Jahr die Kurve kriegt. Die Zukunft der Blue Jays steht also weiterhin in den Sternen, und die Frage, ob die angekündigten Änderungen Früchte tragen werden, bleibt bestehen.