Die Lohnuntergrenze in Deutschland wird in den nächsten zwei Jahren schrittweise angehoben. Der gesetzliche Mindestlohn wird um insgesamt 82 Cent erhöht und beträgt ab dem 1. Januar 2023 12,41 Euro brutto pro Stunde. Ein Jahr später steigt er dann auf 12,82 Euro. Diese Entscheidung wurde vom Bundesarbeitsministerium veröffentlicht und basiert auf einer Empfehlung der Mindestlohnkommission. Der Anstieg von 6,8 Prozent deckt allerdings nicht die Erwartungen der Arbeitnehmervertreter.
Bereits im Juni gab es eine Empfehlung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zur Anhebung des Mindestlohns. Jedoch konnte kein Einvernehmen erzielt werden. Die Arbeitnehmervertreter halten die Erhöhung für zu gering, wurden jedoch überstimmt. Auch in der Koalition gibt es Unzufriedenheit über die Entscheidung der Kommission. Kritiker bezeichnen den Anstieg als "schlechten Scherz" und bemängeln, dass die Menschen, die in schwierigen Jobs zu niedrigen Löhnen arbeiten, mehr verdienen sollten. Die Mindestlohnkommission hat damit den Konsens gebrochen, einvernehmlich zu entscheiden.
Sogar Bundeskanzler Olaf Scholz hat gefordert, dass die Mindestlohnkommission zukünftig wieder im Einvernehmen entscheiden sollte. Er betonte im Oktober, dass es viele Menschen gebe, die trotz harter Arbeit finanziell schlecht dastehen. Der Grünen-Fraktionsvizechef Andreas Audretsch forderte eine dauerhafte Anhebung des Mindestlohns auf mindestens 60 Prozent des mittleren Lohns. Seiner Meinung nach sollten die Arbeitnehmer im Jahr 2024 deutlich über 14 Euro verdienen.
Der Anstieg des gesetzlichen Mindestlohns auf 12,82 Euro erfolgt in zwei Schritten. Die erste Erhöhung auf 12,41 Euro erfolgt zum 1. Januar 2023 und ein Jahr später wird die Lohnuntergrenze dann auf 12,82 Euro angehoben.
Stichpunkte:
- Mindestlohn steigt in zwei Schritten um insgesamt 82 Cent
- Erhöhung auf 12,41 Euro brutto pro Stunde ab dem 1. Januar 2023
- Ein Jahr später Anhebung auf 12,82 Euro
- Entscheidung beruht auf Empfehlung der Mindestlohnkommission
- Arbeitnehmervertreter und Koalition unzufrieden mit der Erhöhung
- Forderung nach einvernehmlicher Entscheidung und höherem Mindestlohn
- Bundeskanzler Scholz spricht sich für 60 Prozent des mittleren Lohns aus
- Erhöhung als Anstieg von 6,8 Prozent.