16. September, 2024

Wirtschaft

Millionen-Verkäufe vor Bankenkrise: Ex-Chef von First Republic Bank in der Kritik

Millionen-Verkäufe vor Bankenkrise: Ex-Chef von First Republic Bank in der Kritik

James Herbert, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der First Republic Bank, stand in den Wochen vor dem Zusammenbruch seines Instituts im Jahr 2023 im Fokus. Herbert verkaufte Millionen von Aktien, was ihm und seiner Familie fast 7 Millionen Dollar einbrachte, wie Massachusetts-Behörden mitteilten.

Diese Transaktionen, die über sechs Monate hinweg vor dem Zusammenbruch der First Republic stattfanden, wurden von Herberts persönlichen Bankern bei Morgan Stanley abgewickelt. Dabei achteten diese nicht darauf, ob es sich um Insiderhandel handelte. Dies geht aus einer Einigung mit den Massachusetts-Wertpapierregulatoren hervor, die am Freitag bekannt gegeben wurde. Die Verkäufe halfen Herbert, einem "vollständigen Verlust" zu entgehen, als First Republic im Mai 2023 als insolvent galt und von Behörden übernommen wurde.

Morgan Stanley bestritt jegliches Fehlverhalten, erklärte sich jedoch bereit, eine Geldstrafe von 2 Millionen Dollar an den Bundesstaat Massachusetts zu zahlen. Obwohl Herbert in der Vereinbarung nicht namentlich genannt wurde, beschrieb sie den Verkäufer der Aktien als "ehemaligen Vorstandsvorsitzenden und Insider" der First Republic. Ein Sprecher Herberts lehnte eine Stellungnahme ab.

Eine Sprecherin von Morgan Stanley äußerte sich zufrieden über die Beilegung des Falls. Ein Großteil der First Republic wurde inzwischen von JPMorgan Chase übernommen.

Das abrupte Ende der First Republic Bank schockierte viele, da Herbert das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 1985 zu einem der angesehensten Kreditinstitute aufgebaut hatte. Die Bank richtete sich vor allem an wohlhabende Sparer und Start-up-Unternehmen.

Herberts Handlungen wurden inzwischen genauer untersucht. Während die Kunden der Bank ihr Geld abzogen, versicherte Herbert dem CNBC-Moderator Jim Cramer, dass der Geschäftsbetrieb weiterhin "normal" verlief und es keine signifikanten Abhebungen gäbe.

Die Tätigkeiten von Morgan Stanley standen bisher nicht im Rampenlicht, aber die aktuelle Einigung zeigt deutlich, dass die Mitarbeiter grundlegende Prüfungen vernachlässigt haben. In einem Fall stellte ein Morgan Stanley "Überwachungsbeauftragter" fälschlicherweise fest, dass es keine Verbindung zwischen der First Republic und Herbert gebe.

"Wie ein Compliance-Supervisor später aussagte, hätte eine einfache Internetrecherche die Verbindung offenbart", hieß es in der Einigung.