Am Dienstag hatten Millionen von Mobilfunknutzern in Russland zeitweilig Probleme beim Zugang zu Internetseiten oder Apps mit der Domäne .ru. Betroffen waren nicht nur Apps fürs Banking, sondern auch Serviceportale, soziale Netzwerke und Nachrichtenseiten. Das Digitalisierungsministerium teilte am Abend mit, dass die technischen Probleme bald behoben werden sollten.
Ein konkreter Grund für die Panne wurde nicht genannt. Seiten der deutschen Domäne .de waren von Moskau aus noch erreichbar, auch über Mobilfunk. Experten hatten bereits davor gewarnt, dass das von Kremlchef Wladimir Putin angewiesene eigenständige russische Internet zu Ausfällen führen könnte. Geplant ist zudem, alle russischen Internetnutzer auf einen nationalen DNS-Server zu übertragen. Nun führen unabhängige Experten die Panne zum Monatsende auf diese staatlichen Eingriffe zurück.
Bereits Ende Februar gab es Meldungen über Internetprobleme in einigen Teilen des äußersten Ostens Russlands. Dort hatten Nutzer tagelang Schwierigkeiten mit den sozialen Netzwerken WhatsApp und Telegram. In anderen Regionen wurde das mobile Internet nachts aufgrund technischer Arbeiten abgeschaltet. Dabei könnte es sich um Maßnahmen handeln, um die Flugabwehr zum Schutz vor ukrainischen Drohnenangriffen zu verbessern, so die Zeitung 'Kommersant'.
In Moskau klagen Taxifahrer über nicht richtig funktionierende Navigationssysteme, was zu orientierungslosen Fahrten führt. Zudem werden zahlreiche Internetportale direkt gesperrt, da die Behörden Tausende von Webseiten mit nicht staatskonformen Inhalten blockiert haben. Diese sind nur noch über geschützte Verbindungen per VPN-Server zugänglich.