Am Dienstag hatten Millionen Mobilfunknutzer in Russland zeitweise Schwierigkeiten, auf Internetseiten oder Apps der Domäne .ru zuzugreifen. Dies führte dazu, dass Apps fürs Banking nicht funktionierten und Serviceportale, soziale Netzwerke und Nachrichtenseiten nicht erreichbar waren. Das Digitalisierungsministerium in Moskau teilte am Abend mit, dass die technischen Probleme bald behoben sein würden. Die genaue Ursache für die Panne wurde nicht genannt. Allerdings waren Websites der deutschen Domäne .de von Moskau aus immer noch über Mobilfunk erreichbar.
Experten hatten bereits zuvor davor gewarnt, dass die russische Regierung unter Kremlchef Wladimir Putin, die zur Schaffung eines eigenständigen russischen Internets geführt wurde, zu Ausfällen führen könnte. Zusätzlich ist geplant, alle russischen Internetnutzer auf einen nationalen DNS-Server zu übertragen. Unabhängige Experten führen die aktuelle Panne auf diese staatlichen Eingriffe zurück.
Es ist nicht das erste Mal, dass es in Russland zu Internetproblemen kommt. Ende Januar gab es bereits Berichte über Schwierigkeiten in einigen Teilen des Ostens Russlands bei der Nutzung der sozialen Netzwerke WhatsApp und Telegram. In anderen Regionen wurde das mobile Internet nachts aufgrund technischer Arbeiten abgeschaltet. Laut der Zeitung "Kommersant" könnten diese Arbeiten dazu dienen, die Flugabwehr vor ukrainischen Drohnenangriffen zu verbessern.
Darüber hinaus klagen Taxifahrer in der Hauptstadt Moskau immer wieder über Navigationssysteme, die nicht korrekt funktionieren. Außerdem wurden zahlreiche Internetportale von russischen Behörden gesperrt, da sie nicht den staatlichen Vorgaben entsprechen. Diese Seiten sind nur noch über geschützte Verbindungen per VPN-Server erreichbar.