21. Oktober, 2024

Unternehmen

Milliardenvergleich in Kanada: Philip Morris zahlt für Schadensersatz

Tabakkonzerne unter Druck: Vergleich in Milliardenhöhe soll Rechtsstreit beenden

Milliardenvergleich in Kanada: Philip Morris zahlt für Schadensersatz
Ein milliardenschwerer Vergleich: Tabakkonzerne wie Philip Morris, BAT und Japan Tobacco stehen kurz vor einem der größten Schadensersatzvergleiche der letzten Jahrzehnte.

Die seit Jahrzehnten andauernden Rechtsstreitigkeiten zwischen Tabakkonzernen und Rauchern in Kanada stehen kurz vor einem kostspieligen Ende. Philip Morris, British American Tobacco und Japan Tobacco haben einem Vergleich zugestimmt, der Zahlungen in Höhe von insgesamt 32,5 Milliarden kanadischen Dollar vorsieht.

Ein langjähriger Rechtsstreit vor dem Abschluss

Die Aktien des Tabakkonzerns Philip Morris International (PMI) blieben weitgehend stabil, obwohl die Nachrichten über den milliardenschweren Vergleich in Kanada für Schlagzeilen sorgten.

Quelle: Eulerpool

Die Tochtergesellschaft Rothmans, Benson & Hedges ist dabei eine der Hauptbeteiligten im Verfahren, das auf Schadenersatzforderungen von mehr als einer Million Rauchern und Ex-Rauchern aus Quebec zurückgeht.

Quelle: Eulerpool

Mehr als 20 Jahre Rechtsstreit

Die kanadischen Niederlassungen von Philip Morris, British American Tobacco (BAT) und Japan Tobacco waren in eine Sammelklage verwickelt, die 1998 begann und 2015 mit einem Urteil endete, das die Unternehmen zur Zahlung von Schadenersatz verurteilte.

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Es ging dabei um Vorwürfe, dass die Konzerne die gesundheitlichen Risiken des Rauchens absichtlich verschleiert hätten. Der Vergleich beläuft sich nun auf 32,5 Milliarden kanadische Dollar (ca. 21,7 Milliarden Euro).

Der Vergleich soll alle Ansprüche abdecken

Das vereinbarte Vergleichspaket sieht vor, dass die drei Tabakunternehmen eine Kombination aus Barzahlungen und zukünftigen Zahlungen leisten, die auf einem Prozentsatz ihrer Umsätze basieren.

Während die BAT-Aktie in London nach Bekanntwerden des Vergleichs um 3 Prozent fiel, blieb die Philip Morris-Aktie nahezu stabil.

Der Plan, der dem Ontario Superior Court of Justice vorgelegt wurde, soll alle in Kanada laufenden Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Tabakprodukte beenden. Imperial Tobacco Canada (ITCAN), die kanadische Einheit von BAT, unterstützt den Plan ebenfalls und hofft auf eine rasche Lösung.

Stabile Aktien trotz Milliardenforderungen

Trotz der massiven Zahlungsverpflichtungen blieb die Philip Morris-Aktie an der New Yorker Börse (NYSE) stabil und notierte nur minimal schwächer mit einem Rückgang von 0,06 Prozent auf 120,06 Dollar. Die Aktien von BAT fielen hingegen in London um mehr als 3 Prozent, was zeigt, dass die Unsicherheit auf den Märkten weiterhin anhält.