Die seit Jahrzehnten andauernden Rechtsstreitigkeiten zwischen Tabakkonzernen und Rauchern in Kanada stehen kurz vor einem kostspieligen Ende. Philip Morris, British American Tobacco und Japan Tobacco haben einem Vergleich zugestimmt, der Zahlungen in Höhe von insgesamt 32,5 Milliarden kanadischen Dollar vorsieht.
Ein langjähriger Rechtsstreit vor dem Abschluss
Die Aktien des Tabakkonzerns Philip Morris International (PMI) blieben weitgehend stabil, obwohl die Nachrichten über den milliardenschweren Vergleich in Kanada für Schlagzeilen sorgten.
Die Tochtergesellschaft Rothmans, Benson & Hedges ist dabei eine der Hauptbeteiligten im Verfahren, das auf Schadenersatzforderungen von mehr als einer Million Rauchern und Ex-Rauchern aus Quebec zurückgeht.
Mehr als 20 Jahre Rechtsstreit
Die kanadischen Niederlassungen von Philip Morris, British American Tobacco (BAT) und Japan Tobacco waren in eine Sammelklage verwickelt, die 1998 begann und 2015 mit einem Urteil endete, das die Unternehmen zur Zahlung von Schadenersatz verurteilte.
Es ging dabei um Vorwürfe, dass die Konzerne die gesundheitlichen Risiken des Rauchens absichtlich verschleiert hätten. Der Vergleich beläuft sich nun auf 32,5 Milliarden kanadische Dollar (ca. 21,7 Milliarden Euro).
Der Vergleich soll alle Ansprüche abdecken
Das vereinbarte Vergleichspaket sieht vor, dass die drei Tabakunternehmen eine Kombination aus Barzahlungen und zukünftigen Zahlungen leisten, die auf einem Prozentsatz ihrer Umsätze basieren.
Der Plan, der dem Ontario Superior Court of Justice vorgelegt wurde, soll alle in Kanada laufenden Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Tabakprodukte beenden. Imperial Tobacco Canada (ITCAN), die kanadische Einheit von BAT, unterstützt den Plan ebenfalls und hofft auf eine rasche Lösung.
Stabile Aktien trotz Milliardenforderungen
Trotz der massiven Zahlungsverpflichtungen blieb die Philip Morris-Aktie an der New Yorker Börse (NYSE) stabil und notierte nur minimal schwächer mit einem Rückgang von 0,06 Prozent auf 120,06 Dollar. Die Aktien von BAT fielen hingegen in London um mehr als 3 Prozent, was zeigt, dass die Unsicherheit auf den Märkten weiterhin anhält.