18. November, 2024

Wirtschaft

Milliardenschwerer Steuerbetrug: Ermittler klären Schmieröl-Skandal auf

Milliardenschwerer Steuerbetrug: Ermittler klären Schmieröl-Skandal auf

Ein aufsehenerregender Fall von Steuerbetrug beim Handel von Dieselkraftstoff hat die Ermittler von Zoll und Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen. Im Mittelpunkt steht die Veruntreuung von Energiesteuern in Höhe von mindestens 18 Millionen Euro, die durch einen offenbar sorgfältig geplanten Betrug entstanden sind. Sieben Personen befinden sich bereits in Untersuchungshaft. Im Verdacht steht ein Unternehmen aus Oberfranken, das seit Beginn des Jahres Schmieröl aus osteuropäischen Ländern importiert und als steuerpflichtigen Diesel weiterverkauft haben soll. Das Öl wurde nach Deutschland gebracht, als Diesel deklariert und an diverse Kunden im gesamten Bundesgebiet vertrieben. Zusätzlich wird dem Unternehmer vorgeworfen, den unversteuerten Kraftstoff über die firmeneigenen Tankstellen an Verbraucher verkauft zu haben. Die Justiz hat im Zuge der Ermittlungen Haftbefehle gegen den Geschäftsführer sowie mutmaßliche Lieferanten des Kraftstoffs erlassen. In etwa 37 Millionen Liter Treibstoff sollen auf diese Weise an den Mann gebracht worden sein, wobei die Hinweise auch auf eine Hinterziehung von Umsatzsteuer in Höhe von rund 3,6 Millionen Euro deuten. Am vergangenen Donnerstag durchsuchten 230 Zollfahnder zahlreiche Objekte bundesweit, wobei sie eine Vielzahl von Beweismitteln sicherstellten. Unter den Funden befanden sich 12.500 Euro Falschgeld sowie etliche Fahrzeuge, darunter Tanklastwagen, die zur Sicherung des möglichen Steuerschadens beschlagnahmt wurden. Ein bizarrer Zwischenfall trug sich in diesem Kontext zu: Einer der Verdächtigen versuchte, während eines Fluges Beweismittel zu vernichten, indem er diese nach seiner Entdeckung durch die Flugzeugcrew in der Bordtoilette und der Bordküche verschwinden lassen wollte. Nach der Landung in Frankfurt durchsuchten Ermittler die besagte Maschine und stellten die Reste der Beweise sicher.