02. Oktober, 2024

Wirtschaft

Milliardenschwere Transaktion: Deutsche Bahn verkauft DB Schenker an DSV

Milliardenschwere Transaktion: Deutsche Bahn verkauft DB Schenker an DSV

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn hat in einer signifikanten Entscheidung den Verkauf ihrer profitablen Logistiktochter DB Schenker an den dänischen Transport- und Logistikgiganten DSV genehmigt. Die Übereinkunft wurde in einer außerordentlichen Sitzung des Kontrollgremiums beschlossen. Das Volumen des Geschäfts beläuft sich auf etwa 14,3 Milliarden Euro, wie die Deutsche Bahn bekanntgab.

Während eine Mehrheit der Aufsichtsratsmitglieder für den Verkauf stimmte, gab es auch ablehnende Stimmen: Neun Arbeitnehmervertreter und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) äußerten ihre Bedenken. Sie befürchten den Verlust zahlreicher Arbeitsplätze. Trotz dieses Widerstands wurde die Veräußerung beschlossen. Auch die notwendige Zustimmung des Bundes gemäß der Bundeshaushaltsordnung wurde erteilt.

Dieser Schritt bedeutet für die gebeutelte Deutsche Bahn den Abschied von einem profitablen Teil des Konzerns. Im Jahr 2023 erzielte DB Schenker einen Gewinn von 1,8 Milliarden Euro und half damit, die Bahn operativ aus der Verlustzone zu heben. Der Erlös aus dem Verkauf soll zur Schuldentilgung verwendet werden, welche zum Halbjahr 2023 etwa 33 Milliarden Euro betrug.

DB Schenker und DSV werden nach dem Zusammenschluss auf einen Weltmarktanteil von bis zu sieben Prozent im stark fragmentierten Logistikmarkt kommen. Der geschätzte Gesamtwert des Geschäfts, inklusive erwarteter Zinserträge bis zum Vollzug des Verkaufs, beträgt 14,8 Milliarden Euro. Ein weiteres Angebot von CVC Capital Partners, einem Private-Equity-Investor, wurde letztlich nicht berücksichtigt.

Mit dem Verkauf von DB Schenker richtet die Deutsche Bahn ihren Fokus verstärkt auf ihr Kerngeschäft im Schienenverkehr. DB Schenker, mit seinem erheblichen Straßen-, Luft- und Seefrachtanteil, galt vielen Bahnkritikern ohnehin als nicht passend zum Bahnkonzern.

Bevor die Transaktion finalisiert wird, steht die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden und der Regierung noch aus.