In einem bedeutsamen Schritt zur Bewältigung der Folgen des Dammbruchs von Bento Rodrigues im Jahr 2015 haben die verantwortlichen Bergbau-Unternehmen eine milliardenschwere Entschädigungsvereinbarung unterzeichnet. Mit dem Minenbetreiber Samarco sowie dessen Muttergesellschaften, dem brasilianischen Unternehmen Vale und dem australisch-britischen Konzern BHP Billiton, wurde beschlossen, 132 Milliarden Reais (rund 21 Milliarden Euro) zu zahlen. Der Vorfall, der als "Tragödie von Mariana" bekannt wurde, gilt als die gravierendste Umweltkatastrophe in der Geschichte Brasiliens.
Die Zahlung, die teilweise über zwanzig Jahre gestreckt ist, soll die nachhaltig verursachten Schäden an Menschen, Umwelt und Infrastruktur entschädigen. Bei dem Dammbruch im Rückhaltebecken eines Eisenerzbergwerks im Bundesstaat Minas Gerais wurden 19 Menschenleben gefordert und immense Umweltschäden verursacht, als giftige Abwässer den Fluss Doce verseuchten.
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva äußerte bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach einem gesundheitlichen Zwischenfall, dass die Vermeidung der Katastrophe deutlich kostengünstiger gewesen wäre.
Parallel dazu wird in Großbritannien ein Gerichtsverfahren gegen BHP geführt, angestoßen durch eine Sammelklage von über 620.000 Betroffenen, die weitere Schadensersatzansprüche geltend machen. Laut Kläger-Anwalt Tom Goodhead sei die brasilianische Einigung lediglich der Auftakt eines langen Weges zur Gerechtigkeit.