10. Januar, 2025

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Milliardenschwere Dividenden für Mercuria-Chefs: Ein Rekordjahr im Rohstoffhandel

Milliardenschwere Dividenden für Mercuria-Chefs: Ein Rekordjahr im Rohstoffhandel

Die leitenden Köpfe des Traditionsunternehmens Mercuria Energy Group, Marco Dunand und Daniel Jaeggi, zählen mit zu den bestbezahlten Rohstoffhändlern der Geschichte. Nach den Unternehmenszahlen für 2023 erhielten die beiden gemeinsam über eine Milliarde Dollar an Dividenden, eine der größten Ausschüttungen, die jemals an Einzelpersonen im Rohstoffhandel gezahlt wurde. Der mächtige Aufschwung für Dunand und Jaeggi ist eng mit der Energiekrise von 2021 bis 2023 verbunden, die den Rohstoffhändlern weltweit enorme Gewinne bescherte. Obwohl die Konkurrenten Vitol Group und Trafigura Group auf Unternehmensebene größere Gewinne erzielten, schlägt die Mehrheitseigentümsanteil der beiden in Mercuria kräftig zu Buche. Dunand und Jaeggi, beide zuvor für Goldman Sachs tätig, haben im Laufe der Jahre ihre Beteiligung an Mercuria sukzessive erhöht. Von einem auf russisches Erdöl spezialisierten Nischenunternehmen ausgehend, formten sie Mercuria zu einem globalen Akteur. Die auditierten Finanzunterlagen zeigen, dass Mercuria 2023 Dividenden in Höhe von insgesamt 2,13 Milliarden Dollar ausschüttete, ein Anstieg um 307% gegenüber dem Vorjahr. Davon wurden 1,93 Milliarden in bar ausgezahlt. Dunand und Jaeggi halten zusammen rund 64% der stimmberechtigten Anteile am Unternehmen, was ihren Anteil an den Ausschüttungen deutlich über 500 Millionen Dollar pro Person bringt. Vergleichweise sieht der ehemalige CEO von Glencore, Ivan Glasenberg, mit knapp 10% Anteil an Glencores 6,45 Milliarden Dollar Dividenden im Jahr 2023 einer ähnlich reichen Ausschüttung entgegen. Während Unternehmen wie Vitol und Trafigura hohe Ausschüttungen unter einem breiter gefächerten Aktionariat verteilten, zeichnete sich bei Mercuria eine konzentrierte Zahl von Großaktionären ab. Darüber hinaus kündigte Mercuria an, dass Dunand und Jaeggi persönlich in das 500 Millionen-Dollar-Naturprojekt Silvania investieren, parallel zu ihren Unternehmensaktivitäten. Das Unternehmen meldete für die ersten neun Monate 2023 einen Gewinn von 1,8 Milliarden Dollar und stellte sein Finanzjahr um, um die saisonalen Schwankungen im Gas- und Stromgeschäft widerzuspiegeln. Die einstigen Gewinnsteigerungen im Rohstoffhandel lassen nach, doch die daraus resultierenden hohen Gelder formen die Sektorlandschaft neu. Mercuria zieht hohe Investmentvolumina in neue Marktsegmente sowie in Anlagen wie Raffinerien und Kraftwerke. Mit dem Ziel, sich breiter im Bereich von Flüssigerdgas und Metallen aufzustellen, wirbt Mercuria führende Köpfe von Konkurrenten ab.