Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern, Vonovia, hat durch strategische Immobilientransaktionen und die Gründung einer neuen Gesellschaft frisches Kapital in Milliardenhöhe generiert. Der Konzern rechnet mit einem Zufluss von rund 1,8 Milliarden Euro, den er spätestens bis zur Mitte des Jahres 2025 erwartet. An der Börse zeigte sich ein differenziertes Bild: Während die Aktien der Tochtergesellschaft Deutsche Wohnen um 3,1 Prozent zulegten, verloren Vonovia-Papiere fast ein Prozent.
Seit Jahresbeginn hat sich der Kurs von Vonovia um knapp 17 Prozent erhöht. Blickt man auf das letzte Jahr, so können sich Aktionäre über ein Plus von mehr als 50 Prozent freuen. Jedoch schmerzt der Rückgang von etwa einem Fünftel für Investoren, die vor drei Jahren eingestiegen sind.
Der Liquiditätszufluss seit Jahresbeginn beläuft sich auf über 3,3 Milliarden Euro, wie der Konzern aus Bochum mitteilte. Bis Ende des Jahres soll diese Zahl auf vier Milliarden Euro ansteigen. Elf Entwicklungsprojekte wurden für eine halbe Milliarde Euro an einen neu aufgelegten Fonds veräußert, der sich auf Metropolregionen fokussiert. Zudem verkauft Deutsche Wohnen 27 Pflegeeinrichtungen im Großraum Berlin für rund 300 Millionen Euro.
Neben den Immobilienverkäufen plant Vonovia eine Gesellschaftsgründung mit dem Investor Apollo, die 20 Prozent der Anteile von Deutsche Wohnen halten soll. Dies überrascht, da CEO Rolf Buch erst kürzlich betonte, kein weiteres Gemeinschaftsunternehmen mit Apollo anzustreben. Analyst Pierre-Emmanuel Clouard von Jefferies vermutet, dass Vonovia durch diesen Schritt einer Steuerbelastung entgehen will, bemerkt aber, dass der Deal den operativen Gewinn (FFO) schmälern könnte.