Ein milliardenschweres Weltraumabenteuer oder einfach nur eine gewaltige Ressourcenverschwendung? Diese Frage stellt sich der milliardenschwere Gründer des renommierten Finanznachrichtendienstes Bloomberg, Michael Bloomberg, in einem kürzlich veröffentlichten Meinungsbeitrag. Im Zentrum seiner Kritik steht das ehrgeizige Project Artemis der NASA, das die Rückkehr von Astronauten auf die Mondoberfläche erstmals seit 1972 plant. Herzstück dieses Projekts ist die gigantische Space Launch System-Rakete (SLS), die für die Mondmissionen konzipiert wurde.
In seiner scharfsinnigen Analyse legt Bloomberg offen, dass die NASA bereits knapp 24 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung der Space Launch System-Rakete investiert hat, ohne dass bisher ein bemannter Start erfolgte. Der bisher einzige Einsatz der SLS fand im Rahmen der unbemannten Artemis I-Mission am 16. November 2022 statt. Die Finanzierungsnöte des Programms sind evident, da die Startkosten pro Mission bei stattlichen vier Milliarden US-Dollar liegen – das Vierfache der ursprünglichen Schätzungen.
Doch das Problem, so Bloomberg, liegt nicht nur in den exorbitanten Kosten, sondern auch in der fragwürdigen Effizienz der Rakete. Da die SLS nicht in der Lage ist, den Mond aus eigener Kraft zu erreichen, wird ein Lunar Gateway im lunaren Orbit benötigt. Der Bau dieser Weltraumstation kostet weitere fünf Milliarden US-Dollar. Und um das Lunar Gateway dorthin zu befördern, sind kostspielige Upgrades der bestehenden Rakete erforderlich, insbesondere der Block 1B-Version. Diese Aufrüstung der SLS wird voraussichtlich 5,7 Milliarden US-Dollar kosten und zusätzliche Investitionen in eine spezielle Abschussturm-Struktur (die sogenannte ML-2) in Höhe von 2,7 Milliarden US-Dollar erfordern. Die Summe dieser Ausgaben übersteigt bei Weitem frühere Kostenschätzungen und wirft ernsthafte Fragen über die Zukunftsfähigkeit des Projekts auf.