Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr signifikante Maßnahmen ergriffen, um dem Verfall ihres Schienennetzes entgegenzuwirken. Durch Investitionen in Höhe von beinahe 20 Milliarden Euro konnten entscheidende Modernisierungen durchgeführt werden, was zu einer Stabilisierung des Bahnnetzzustands führte. Laut dem Netzbericht für 2024 hat sich die Bewertung des Schienennetzes auf der Skala der Schulnoten zwar nicht verbessert und verharrt bei 3,0, jedoch verdeutlicht dies die Bedeutung der Investitionen, die im Wesentlichen durch die vorherige Bundesregierung auf den Weg gebracht wurden.
Trotz dieser Bemühungen stellt sich die Ausgangslage weiterhin als herausfordernd dar. Es sind nahezu 110 Milliarden Euro notwendig, um die als sanierungsbedürftig eingestuften Anlagen zu ertüchtigen. Die Konsequenzen für die Fahrgäste sind unübersehbar; so war im März etwa ein Drittel aller Fernzüge von Verspätungen betroffen. Zur Überwindung dieser Herausforderungen plant die Deutsche Bahn bis 2027 eine Pünktlichkeitsquote von 75 bis 80 Prozent zu erreichen, wobei dieses Ziel noch lange nicht in Reichweite liegt.
Die getätigten Sanierungsmaßnahmen zeigen jedoch bereits erste Erfolge. Ein Beispiel hierfür ist das abgeschlossene Projekt der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim, das zu einer spürbaren Verbesserung geführt hat. Vergleichbare Sanierungen, wie beispielsweise die für dieses Jahr geplante Sanierung der Strecke von Hamburg nach Berlin, sollen weitere Effizienzsteigerungen erbringen und die Zuverlässigkeit des Schienenverkehrs erhöhen.
Die Empfangsgebäude und Aufzüge in Personenbahnhöfen bereiten weiterhin Sorgen, da sie vielerorts in suboptimalem Zustand sind. Dennoch wurden in diesen Bereichen bereits leichte Fortschritte erzielt. An anderen Stellen, wie bei der veralteten Bedienertechnik in den Stellwerken, stehen jedoch noch umfangreiche Modernisierungsarbeiten bevor, um den Betrieb nachhaltig zu verbessern.
Die derzeitige Bundesregierung hat ambitionierte Pläne, die Investitionen in die Bahninfrastruktur weiter zu intensivieren. Ziel ist es, sowohl das Schienennetz umfassend zu erneuern als auch zu digitalisieren. Ein speziell im Koalitionsvertrag verankerter Infrastrukturfonds könnte hierbei von entscheidender Bedeutung sein. Insgesamt schätzt die Deutsche Bahn den zukünftigen Finanzbedarf bis 2034 auf bis zu 150 Milliarden Euro.
Mit dem Blick nach vorn bleibt zu hoffen, dass die Umsetzung der staatlichen Maßnahmen baldige und deutliche Verbesserungen im Bahnbetrieb mit sich bringen wird. Die zukünftige Marktentwicklung prognostiziert einen signifikanten Anstieg der Nachfrage nach Schienenverkehr, was den Druck erhöht, die festgelegten Zielsetzungen konsequent zu verfolgen und den Verkehrssektor nachhaltig zu stärken.