Adobe hat die Anleger enttäuscht. Der Konzern aus Kalifornien, bekannt für seine Kreativsoftware wie Photoshop und Premiere, rechnet im Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatz von 23,3 bis 23,55 Milliarden Dollar.
Das liegt deutlich unter den Erwartungen der Analysten, die laut LSEG mit 23,78 Milliarden Dollar kalkuliert hatten. Diese Zahlen, veröffentlicht nach Börsenschluss, schickten die Adobe-Aktie auf Talfahrt – im nachbörslichen Handel ging es um mehr als acht Prozent nach unten.
KI als Hoffnungsträger mit Verzögerung
In den letzten Jahren hat Adobe massiv in Künstliche Intelligenz (KI) investiert. Tools wie die KI-Integration Firefly sollen das Angebot des Unternehmens revolutionieren und es auf Augenhöhe mit neuen, dynamischen Wettbewerbern halten. Firefly ermöglicht es Nutzern, Skizzen in professionelle Designs umzuwandeln, bestehende Bilder zu modifizieren und sogar Videos zu erstellen.
Doch bislang zahlen sich diese Investitionen nicht wie erhofft aus. Der Wettbewerb im KI-Bereich ist hart: Neue Anbieter wie Midjourney oder Dall-E ziehen mit attraktiven Angeboten viele Kunden an. Gleichzeitig kämpft Adobe um die besten Talente, während Mitbewerber wie OpenAI mit ihrer Video-KI Sora weiter an Innovationsgeschwindigkeit zulegen.
„Unsere Investitionen in KI werden sich langfristig auszahlen, aber kurzfristig bleiben die Herausforderungen groß“, erklärte das Unternehmen.
Der Druck auf Adobe, Ergebnisse zu liefern, wächst, insbesondere angesichts der enormen Erwartungen an den KI-Sektor.
Harte Konkurrenz, schwächeres Wachstum
Die Konkurrenzsituation verschärft sich zunehmend. KI-Startups und etablierte Technologieunternehmen buhlen um Marktanteile, und viele Kunden setzen auf günstigere Alternativen. Während Adobes Produkte auf Qualität und Vielseitigkeit setzen, wird deutlich, dass der Wettbewerb um Nutzer nicht nur technologisch, sondern auch preislich geführt wird.
Trotz aller Widrigkeiten schaffte Adobe es, seine KI-Funktionen in bestehende Anwendungen wie Photoshop und Premiere zu integrieren. Mit Firefly bietet der Konzern ein Tool, das viele Möglichkeiten bietet, jedoch noch nicht die Marktresonanz zeigt, die Anleger erhofft hatten.
Aktie unter Druck, Unsicherheit wächst
Die schwachen Prognosen belasten das Vertrauen der Investoren. Auch die Erwartungen für das erste Quartal 2024 bleiben hinter den Schätzungen zurück. Der Markt reagiert darauf mit Skepsis, und die Aktie verlor innerhalb weniger Stunden deutlich an Wert.
Dennoch sieht Adobe-Chef Shantanu Narayen die Zukunft positiv.
„Wir stehen am Anfang einer KI-Revolution, die nicht nur unsere Branche verändern wird, sondern auch völlig neue Märkte eröffnet“, sagte er.