19. September, 2024

Wirtschaft

Milliardeninvestition: Rückenwind für deutsche Start-ups bis 2030

Milliardeninvestition: Rückenwind für deutsche Start-ups bis 2030

Die geplante Unterstützung junger, innovativer Start-up-Firmen in Deutschland wird durch eine angekündigte Milliardenzusage auf ein neues Niveau gehoben. Unternehmen haben zugesagt, bis 2030 rund 12 Milliarden Euro in Wagniskapital zu investieren, wie die Bundesregierung und die KfW auf einem Start-up-Gipfel in Berlin erklärten.

Eine Absichtserklärung zur Förderung von Start-ups wurde gemeinsam mit führenden Unternehmen wie der Allianz, der Commerzbank, der Deutschen Bank und dem US-Vermögensverwalter Blackrock unterzeichnet. Auch die Deutsche Börse, die Telekom und Henkel zählen zu den Unterzeichnern. In dem Dokument wird kritisiert, dass die bisherigen Investitionen und Rahmenbedingungen angesichts internationaler Standards nicht ausreichen.

Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete die Initiative als "richtig gute Nachricht" für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Ziel ist es, private Investitionen in Wagniskapital, Start-ups und Innovationstechnologien zu mobilisieren. Bundesfinanzminister Christian Lindner betonte, dass einzig durch die Einbindung privaten Kapitals zusätzliches Wachstum generiert werden könne.

Umfangreiche Maßnahmen sollen die Bedingungen für Wachstums- und Innovationskapital verbessern. Start-ups und sogenannte Scaleups seien wichtige Innovationstreiber der deutschen Wirtschaft, die jedoch ausreichende Finanzierung und tragfähige Strukturen benötigten, um wettbewerbsfähig zu bleiben, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Investitionshindernisse sollen daher gezielt abgebaut werden.

Ralf Wintergerst, Präsident des Digitalverbands Bitkom, zeigte sich erfreut über die Initiative, die maßgeblich zur Verbesserung der Finanzierungsbedingungen für deutsche Start-ups beitragen werde. Dies könne deren Wachstum beschleunigen und den Technologie- und Innovationsstandort Deutschland stärken.

Der Startup-Verband weist erneut auf die Notwendigkeit einer Verdreifachung der Venture-Capital-Investitionen bis 2030 hin, um eine jährliche Finanzierungslücke von etwa 30 Milliarden Euro zu schließen. Insbesondere institutionelle Investoren wie Versicherungen sollten verstärkt in Wagniskapital investieren. Unzählige Börsengänge junger Firmen in außereuropäischen Ländern verursachen derzeit einen erheblichen Wertschöpfungsverlust für Deutschland.