Donald Trump steht vor einer möglichen Milliarden-Auszahlung aus seinem Anteil an Trump Media, dem Eigentümer der Social-Media-Plattform Truth Social. Dieses Unternehmen wurde im März an der Nasdaq unter dem Ticker DJT gelistet. Voraussetzung für die Auszahlung ist der Ablauf einer „Lockup“-Frist. Eine solche Frist besagt, dass Unternehmensanteile in den ersten 180 Tagen nach dem Börsengang nicht verkauft werden dürfen.
Trotz eines Kurssturzes auf ein Rekordtief von etwa 16 US-Dollar diese Woche erreichte die Aktie in den vergangenen 30 Tagen ausreichend oft einen Kurs über 12 US-Dollar. Dies bedeutet, dass Trump in wenigen Tagen seine Anteile verkaufen könnte. Der aktuelle Unternehmenswert von Trump Media beträgt rund 3,3 Milliarden US-Dollar, wobei Trump etwa 60% Anteile hält. Forbes schätzt Trumps Gesamtvermögen auf 3,7 Milliarden US-Dollar, was bedeutet, dass der Anteil an Trump Media über die Hälfte seines Gesamtvermögens ausmacht.
Ein eventueller Verkauf könnte jedoch den Aktienkurs weiter belasten. In einer Meldung an die SEC warnt Trump Media davor, dass bereits der Hinweis eines Großaktionärs auf Verkaufabsichten den Marktpreis negativ beeinflussen könnte. Obwohl Trump kürzlich auf einer Pressekonferenz in Kalifornien betonte, dass er nicht an einen Verkauf denke, sprang die Aktie kurzfristig nach oben. Jedoch könnten ihm die Finanzmittel aktuell nützlich sein: Aufgrund eines Urteils von Richter Arthur Engoron muss Trump zusammen mit Führungskräften seiner Organisation 454 Millionen US-Dollar in einem zivilen Betrugsprozess in New York zahlen. Trump hat bereits 175 Millionen US-Dollar für eine Berufungsbürgschaft gezahlt und könnte im Fall einer verlorenen Berufung mit noch höheren Kosten konfrontiert sein.
Hinzu kommen immense Anwaltskosten, die sich laut einem Bericht der New York Times allein bis März dieses Jahres auf 100 Millionen US-Dollar summierten. Parallel hatte Trump Medias Aktie eine rasante, aber turbulente Entwicklung hinter sich: Vom Höchststand von 70 US-Dollar und einem damaligen Marktwert von 9 Milliarden US-Dollar fiel die Aktie dramatisch, was auch Trumps Gesamtvermögen beeinflusste. Trotz Trumps Behauptung, er habe die Debatte gegen Kamala Harris gewonnen, zeigte der Markt eine gegenteilige Reaktion und führte DJT auf die aktuellen Tiefstände.
Ob Trump seine Anteile letztlich verkauft oder nicht, bleibt abzuwarten – sicher ist jedoch: Die Finanzmärkte werden seine nächsten Schritte genau verfolgen.