Marie Dageville und ihr Ehemann Benoit erlebten einen Finanzaufstieg, der sie über Nacht zu Milliardären machte, als ihr Daten-Cloud-Unternehmen Snowflake im September 2020 an die Börse ging. Für Marie, einst Hospizschwester, war dies ein Wendepunkt, der sie dazu veranlasste, Möglichkeiten zu erforschen, ihr neues Vermögen sinnvoll zu verteilen.
Sie ist davon überzeugt, dass der Umverteilung von Vermögen mehr Aufmerksamkeit gebührt. Angesichts wachsender Ungleichheiten argumentierte bereits Andrew Carnegie 1889 in seinem Essay "Das Evangelium des Reichtums", dass Reiche ihre Vermögen zu Lebzeiten spenden sollten. Diese Ansicht wurde durch Initiativen wie den Giving Pledge bestärkt, ins Leben gerufen von Warren Buffett und den Gates, um Milliardäre zu motivieren, die Hälfte ihres Vermögens zu verschenken.
Die Herausforderung, für die Superreichen schnell und großzügig zu spenden, ist nicht zu unterschätzen. Es sind sowohl strukturelle als auch emotionale Hürden zu bewältigen, wie die Wahl geeigneter Berater oder der familiäre Abstimmungsprozess.
Piyush Tantia von ideas42 beschreibt diese Hürden als Verhaltensbarrieren. Im Gegensatz zu alltäglichen Spendern führen Reiche oft intensive, strategische Erwägungen darüber, wo ihr Geld am sinnvollsten eingesetzt wird. Tantias Rat: Philanthropie sollte als Portfolio gesehen werden, mit unterschiedlichen Risikolevels und -strategien, um sich auf den kumulativen Effekt zu konzentrieren.
Marie Dageville fand Unterstützung im Austausch mit anderen Unterzeichnern des Giving Pledge. Besonders hilfreich war der Ratschlag, allgemeine Betriebsmittel zu gewähren, wodurch Organisationen selbst entscheiden können, wie sie die Gelder einsetzen. Marie vertraut darauf, dass gemeinnützige Organisationen in enger Verbindung mit ihren Gemeinden am besten wissen, wie die Mittel eingesetzt werden sollten, ohne Angst vor Missbrauch.