Der französische Pharmakonzern Sanofi bekräftigt sein Engagement in Frankfurt-Höchst mit einer ambitionierten Investition von rund 1,3 Milliarden Euro bis 2029. Ziel ist der Bau einer hochmodernen Insulinproduktionsanlage, die mit mehreren Hundert Fachkräften betrieben werden soll.
Mit einer Fläche von etwa 36.000 Quadratmetern, was ungefähr fünf Fußballfeldern entspricht, wird die neue Produktionsstätte die bisherigen Kapazitäten ersetzen und dabei höchsten Qualitäts- und Automatisierungsstandards gerecht werden. Diese wegweisende Investition ist nicht nur ein Bekenntnis zu einer kontinuierlichen Versorgung von Diabetes-Patienten weltweit, sondern auch ein Signal der Innovationskraft des Frankfurter BioCampus.
Unterstützt wird das Projekt durch die Bundesregierung, die hessische Landesregierung sowie die Stadt Frankfurt, während die Genehmigung der Europäischen Kommission im EU-Beihilfeverfahren noch aussteht. Brendan O'Callaghan, Aufsichtsratsvorsitzender von Sanofi Deutschland, hob die Bedeutung der langjährigen Expertise und der hochqualifizierten Mitarbeitenden am Standort hervor.
Der Pharmakonzern, der weltweit über 86.000 Menschen beschäftigt, hatte zuvor erwogen, die Insulinproduktion nach Frankreich zu verlagern. Diese Pläne wurden jedoch zugunsten des Standorts Frankfurt verworfen. Die Produktionsstätte in Höchst ist eines der größten Werke von Sanofi weltweit und erzielte 2023 mit dem Diabetesmittel Lantus einen globalen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro.
Die Entscheidung von Sanofi wurde von Hessens Ministerpräsident Boris Rhein und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori als starkes Signal für den Pharmastandort sowie als Beitrag zur Arzneimittel-Souveränität Deutschlands gewürdigt. Auch Michael Vassiliadis von der IG BCE betonte, wie die Investition die traditionsreiche Insulinproduktion in Frankfurt auf eine neue Stufe hebe.
Angesichts weltweiter Lieferengpässe und Abhängigkeiten in der Arzneimittelproduktion, stellt die Entscheidung von Sanofi einen wichtigen Schritt zur Sicherstellung der Insulinversorgung dar. Auch vor dem Hintergrund der Debatte um die Wettbewerbsfähigkeit des Standort Deutschland setzt diese Investition ein positives Zeichen. Unter anderen haben kürzlich auch Eli Lilly, Daiichi-Sankyo und Roche hohe Investitionen in Deutschland angekündigt, was die Bedeutung des Landes als Pharmastandort weiter unterstreicht.