27. November, 2024

Reichtum

Milliardäre setzen auf KI-Giganten: Eine Analyse

Milliardäre setzen auf KI-Giganten: Eine Analyse

In Zeiten, in denen die wichtigsten Marktindizes nahe ihren Höchstständen notieren, setzen einige prominente Milliardärsinvestoren weiterhin auf führende Branchenakteure im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Unter ihnen sind Chase Coleman und Andreas Halvorsen, die beide bedeutende Anteile an bekannten Unternehmen halten.

Chase Coleman, dessen Nettovermögen laut Forbes auf über 5 Milliarden Dollar geschätzt wird, führt das Unternehmen Tiger Global Management. Dieses hält weiterhin Anteile an Nvidia, dem führenden Anbieter von KI-Chipsätzen. Nvidia konnte den Aktionären in den letzten 18 Monaten eine beeindruckende Rendite von 447% liefern.

Andreas Halvorsen, CEO von Viking Global Investors, dessen Vermögen auf mehr als 7 Milliarden Dollar geschätzt wird, verwaltet ein milliardenschweres Aktienportfolio. Die größte Investition seines Unternehmens im zweiten Quartal war Amazon.

Obwohl beide Aktien nach ihren jüngsten Quartalsergebnissen Schwächen zeigten, könnten die niedrigeren Aktienkurse das Potenzial für weitere Gewinne im Jahr 2025 bergen.

Tiger Global Management wies zum Ende des zweiten Quartals ein Aktienportfolio im Wert von über 21 Milliarden Dollar aus. Die sechstgrößte Position im Portfolio war Nvidia, mit einem Anteil im Wert von 1,1 Milliarden Dollar.

Nach den letzten Quartalsergebnissen fiel der Aktienkurs von Nvidia zurück. Das Unternehmen meldete ein weiteres starkes Quartal mit einem Umsatzplus von 122% im Jahresvergleich, doch die Anleger suchten nach besseren kurzfristigen Wachstumsprognosen.

Nvidia bereitet sich auf die Markteinführung seiner nächsten GPU-Generation, der Blackwell-Chips, vor. Das Management erwartet, dass der Chip ab dem vierten Quartal fiskalisch Milliardenumsätze generieren wird. Die Prognose für das nächste Quartal liegt bei einem Umsatz von etwa 32,5 Milliarden Dollar, was einer beeindruckenden Steigerung von etwa 80% im Jahresvergleich entspricht. Trotzdem hatten sich die Analysten an der Wall Street mehr erhofft.

Obwohl die kurzfristige Prognose nicht den Erwartungen entsprach, zeigt die anhaltend hohe Nachfrage nach den aktuellen GPU-Generationen sowie die bevorstehende Einführung des Blackwell-Chips, dass Nvidia auf einen starken Umsatzzuwachs im kommenden Jahr setzt. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 27 bietet die Aktie nun einen attraktiveren Wertpunkt zum Kauf.

Betrachtet man das Jahr 2025, wäre das größte Risiko für Nvidias Wachstum eine mögliche Verlangsamung der Ausgaben im Data-Center-Markt. Dennoch scheint Tiger Global das Aufwärtspotenzial der Aktie höher zu gewichten und hielt im zweiten Quartal alle Anteile.

Viking Global Investors enthüllte ein Aktienportfolio im Wert von mehr als 26 Milliarden Dollar zum Ende des zweiten Quartals. Die größte Position war Amazon mit einem Anteil im Wert von 1,7 Milliarden Dollar.

Ähnlich wie Nvidia sind die Amazon-Aktien aus ähnlichen Gründen gefallen. Die Aktie ging mit hohen Bewertungsanforderungen in die zweite Quartalsberichterstattung, was die Erwartungen der Anleger an die Aussichten des Unternehmens erhöhte. Amazon zeigte weiterhin signifikante Steigerungen beim Betriebsgewinn und beschleunigtes Umsatzwachstum im Cloud-Bereich, doch die Prognose für das dritte Quartal war niedriger als erwartet.

Amazon erwartet im dritten Quartal einen Betriebsgewinn zwischen 11,5 und 15 Milliarden Dollar, was keine Verbesserung gegenüber dem Betriebsgewinn des vorherigen Quartals von 14,7 Milliarden Dollar zeigt. Dennoch sieht das Management „zahlreiche Möglichkeiten zur weiteren Kostensenkung“, was auf ein profitableres Wachstum in der Zukunft hindeutet.

Typisch für Amazon sind Gegenwinde durch rabattierte Preise während der Prime Day-Aktionen. Dennoch investiert das Unternehmen weiterhin in Bereiche, die langfristig Margenverbesserungen versprechen, wie Automatisierung und Robotik, den Ausbau der Same-Day-Delivery-Fähigkeiten und die Optimierung der Bestandsplatzierung in regionalen Einrichtungen.

Amazon verstärkt zudem Investitionen in generative KI und Cloud-Computing-Infrastrukturen, um das Wachstum bei Amazon Web Services zu unterstützen. Angesichts der Tatsache, dass die meisten globalen IT-Ausgaben noch On-Premises erfolgen, bietet dies eine lange Wachstumsbahn für Amazons profitabelstes Geschäft.

Ein Rückgang der Aktien könnte Anlegern eine Kaufgelegenheit bieten. Die Aktie wird zu einem fairen forward-KGV von 30 basierend auf den Gewinnschätzungen für 2025 gehandelt. Analysten erwarten, dass Amazons Gewinne in den nächsten Jahren jährlich um 23% wachsen werden. Setzt sich diese Entwicklung fort, sollte die Aktie in fünf Jahren deutlich mehr wert sein.