Die klügsten Köpfe an der Wall Street lassen uns oft indirekt an ihren Anlageentscheidungen teilhaben. Ein Blick auf die jüngsten 13F-Einreichungen bei der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC), die für Unternehmen und Einzelpersonen mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 100 Millionen Dollar obligatorisch sind, enthüllt spannende Trends. Durch diese Berichte erhalten wir wertvolle Hinweise darauf, wohin Milliardäre in naher Zukunft den Markt steuern sehen.
Laut den jüngsten Einreichungen zeigt sich ein wachsendes Interesse dieser Superreichen an Bitcoin, während sie gleichzeitig ihre Anteile an Nvidia reduzieren. Besonders bedeutend war der Januar dieses Jahres, als die neuen Spot-Bitcoin-ETFs auf den Markt kamen und institutionellen Anlegern eine bequeme Möglichkeit boten, sich in die Krypto-Assetklasse zu engagieren. Erst die im Mai veröffentlichten 13F-Berichte gaben konkrete Einblicke in das wahre Ausmaß dieser Käufe.
Dabei stach insbesondere die Millennium Management LLC von Israel Englander hervor, die über 2 Milliarden Dollar in die neuen Bitcoin-ETFs investierte, was ihm von Bloomberg den Titel "König der Bitcoin-ETF-Halter" einbrachte. Auch andere große Namen wie Digital Currency Group, Susquehanna International Group, Jane Street Group und D.E. Shaw gehörten zu den Top-Käufern.
Gleichzeitig haben einige prominente Milliardäre damit begonnen, ihre Nvidia-Aktien abzustoßen. Darunter finden sich Namen wie Stanley Druckenmiller, George Soros, Lee Ainslie und David Tepper, die im zweiten Quartal 2024 nennenswerte Bestände verkauft haben.
Die Frage drängt sich auf: Warum schichten diese Investoren von Nvidia in Bitcoin um? Eine plausible Erklärung könnte sein, dass der Wert der Nvidia-Aktien in den letzten zwei Jahren stark gestiegen ist und einige Investoren nun ihre Gewinne realisieren und ihr Kapital anderweitig investieren möchten. Die wachsende Diskussion über eine mögliche "AI-Blase" könnte ebenfalls ihre Sichtweise auf Nvidia beeinflussen.
Bitcoin bietet derzeit eine verlockende Alternative. Trotz eines Handelswerts von etwa 15% unter seinem Allzeithoch weist Bitcoin weiterhin beeindruckendes Aufwärtspotenzial auf. Beispielsweise prognostiziert die Investmentfirma Bernstein einen Bitcoin-Preis von 200.000 Dollar bis Ende nächsten Jahres, was einem dreifachen Gewinn auf das aktuelle Preisniveau von 63.000 Dollar entspricht.
Langfristig erscheint die Zukunft für Bitcoin sogar noch rosiger. Cathie Wood von Ark Invest hat ihr Kursziel für Bitcoin für das Jahr 2030 auf 3,8 Millionen Dollar angehoben, basierend auf dem Zustrom neuer Gelder in Bitcoin-ETFs. Der Milliardär Michael Saylor, Gründer und Executive Chairman von MicroStrategy, sieht Bitcoin sogar bei 13 Millionen Dollar bis zum Jahr 2045.
Bitcoin wird zunehmend als langfristiger Wertspeicher, ähnlich wie Gold, angesehen. Dies macht es besonders attraktiv in Zeiten wirtschaftlicher, politischer oder geopolitischer Unsicherheiten. Stanley Druckenmiller verglich Bitcoin Ende 2023 mit Gold und bezeichnete es als eine "Marke", der man in Krisenzeiten vertrauen könne. Auch Paul Tudor Jones und Mark Cuban haben über das Potential von Bitcoin gesprochen, gegen Abwärtsrisiken abzusichern.
Dies könnte erklären, warum Hedgefonds-Manager zu den größten Bitcoin-Käufern zählen: Sie suchen nach einem Asset, das gegen politische und ökonomische Unsicherheiten absichert. Wenn man die täglichen Schlagzeilen verfolgt, ist klar, warum derzeit viele besorgt sind.
Dennoch sollte man nicht zwangsläufig zwischen Nvidia und Bitcoin wählen müssen. Vielmehr könnte es sinnvoll sein, beide Anlagen im langfristigen Portfolio zu berücksichtigen. Interessanterweise ist die Korrelation zwischen Nvidia und Bitcoin nach wie vor hoch. Bei der Bitcoin-Halbierung im April betrug sie 0,80. Das bedeutet, dass sich beide Vermögenswerte größtenteils im Gleichschritt bewegen.
Letztendlich sollte man sein gesamtes Portfolio betrachten und überlegen, wie sich das Hinzufügen oder Entfernen verschiedener Assets auf die Diversifikation und das Gesamtrisiko auswirkt. Wer derzeit stark in Nvidia investiert ist, könnte den Einstieg in Bitcoin erwägen.
Bevor sie jedoch in Bitcoin investieren, bedenken sie dies:
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