26. Dezember, 2024

Politik

Militärisches Stühlerücken in Russland: Generalwechsel in Syrien sorgt für Aufsehen

Militärisches Stühlerücken in Russland: Generalwechsel in Syrien sorgt für Aufsehen

Innerhalb der russischen Militärführung ist es erneut zu einer bedeutenden Personalentscheidung gekommen, die das Augenmerk auf Russlands Engagement im Nahen Osten lenkt. Berichten russischer Militärblogs zufolge wurde Sergei Kisel, der bisherige General der in Syrien stationierten Streitkräfte, seines Postens enthoben. Diese Entwicklung folgt auf einen Aufstand in der Stadt Aleppo, der als die größte Herausforderung für Präsident Baschar al-Assad seit Jahren gilt. Die Nachrichtenplattformen Rybar und Voenny Osvedomitel, die als nahestehend zum russischen Verteidigungsministerium gelten, meldeten die Entlassung des 53-jährigen Generals. Das Verteidigungsministerium hat sich bisher nicht zu den Berichten geäußert. Seit Beginn des Konflikts in der Ukraine führt Russland immer wieder militärische Umbesetzungen durch, die nicht öffentlich bekanntgegeben werden. In sozialen Medien kursieren unbestätigte Vermutungen, wonach Kisel durch Generaloberst Alexander Chaiko ersetzt werden könnte. Unter militärischen Beobachtern wird Kisels Leistungsbilanz kritisch betrachtet, insbesondere nach dem Rückzug der russischen 1. Gardepanzerarmee aus der Region Charkiw 2022, den er befehligte. Militäranalysten hinterfragen die Effektivität des bisherigen Vorgehens in Syrien. Die Wüstenregion wird von Rybar als "Sandbox" für gescheiterte Generäle bezeichnet, deren Kompetenzen in der ukrainischen Operation angezweifelt werden. Der Blog spekuliert weiter, dass Russland eventuell General Sergei Surowikin, auch bekannt als "General Armageddon", ins Spiel bringen könnte. Surowikin war bekannt für seine rücksichtslosen Taktiken in Syrien und stand kurzzeitig an der Spitze des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine. Er wurde jedoch im Vorjahr degradieren, als er angeblich wegen möglicher Verwicklungen in eine Meuterei durch die Söldnergruppe Wagner untersucht wurde. Der Vorstoß der Aufständischen stellt den ersten größeren Angriff seit dem Waffenstillstand von 2020 dar, der zwischen Russland und der Türkei, Unterstützer der Rebellen, vereinbart wurde. Die syrische Armee berichtet inzwischen von der Rückeroberung mehrerer Ortschaften in der Region. Die Aufständische Koalition umfasst von der Türkei unterstützte säkulare Gruppen sowie die islamistische Organisation Hayat Tahrir al-Sham.