12. Februar, 2025

Politik

Militärausgaben Russlands und Nato-Angleichung: Ein Streben nach Balance

Militärausgaben Russlands und Nato-Angleichung: Ein Streben nach Balance

Die Verteidigungsausgaben Russlands haben im Jahr 2024 einen markanten Anstieg erlebt. Laut einer Analyse des in London ansässigen International Institute for Strategic Studies (IISS) stiegen die Ausgaben gegenüber dem Vorjahr um 41,9 Prozent auf rund 145,9 Milliarden US-Dollar, was circa 6,7 Prozent des russischen Bruttoinlandsprodukts entspricht. Berücksichtigt man die Kaufkraftparität, liegen Russlands Ausgaben sogar bei 462 Milliarden US-Dollar, was die Gesamtaufwendungen der europäischen Staaten, die sich auf 457 Milliarden US-Dollar belaufen, übertrifft. Diese Entwicklung findet vor dem Hintergrund eines sich seit drei Jahren hinziehenden militärischen Konflikts in der Ukraine statt. Die Nato-Staaten andererseits verzeichnen kollektive Verteidigungsausgaben von 1,44 Billionen US-Dollar. In Brüssel wies Nato-Generalsekretär Mark Rutte darauf hin, dass diese Zahlen eine Warnung an die Mitgliedsstaaten seien, ihre Investitionen in Abschreckung und Verteidigung substanziell zu erhöhen, um die Sicherheit des Bündnisses in den kommenden Jahren zu gewährleisten. Es wird von allen Alliierten gefordert, die Verteidigungsausgaben signifikant über die bisher angestrebten zwei Prozent der Wirtschaftsleistung hinaus anzuheben. Die Forderung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, die Verteidigungsausgaben der Alliierten auf fünf Prozent des BIP zu erhöhen, wirkt in diesem Kontext momentan unerreichbar. Trump argumentiert, dass sich die europäischen Partner zu stark auf die schützende Hand der USA verlassen und ihre Eigenverantwortung vernachlässigen. Deutschland hat kürzlich die Zwei-Prozent-Marke erreicht, jedoch wird von der nächsten Bundesregierung erwartet, die Ausgaben gemäß den jüngsten Nato-Plänen drastisch zu steigern — ein Schnitt von 3,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ist dabei vorgesehen. Sollten die europäischen Nato-Länder tatsächlich ihre Verteidigungsbudgets auf drei Prozent ihres BIP anheben, würden die Gesamtausgaben der Nato laut IISS um über 250 Milliarden US-Dollar zunehmen.