16. September, 2024

Global

Mileis Masterplan: Argentinien im Wandel

Von sparsamen Flugreisen bis zum harten Sparkurs: Javier Milei, Argentiniens Präsident, gibt den Ton an. Sein ehrgeiziger Plan, das massive Haushaltsdefizit in einen Überschuss zu verwandeln, erhält Unterstützung vom Internationalen Währungsfonds (IWF).

Mileis Masterplan: Argentinien im Wandel
Argentiniens Präsident Javier Milei krempelt Staat und Wirtschaft um – doch der Widerstand wächst.

Mileis sparsame Reise nach Davos

Der Weg zur wirtschaftlichen Erneuerung beginnt für Milei bei den kleinen Dingen. Seine Entscheidung, mit einer Linienmaschine statt dem Regierungsflieger nach Davos zu reisen, soll ein Zeichen setzen.

Ein Hauch von Selbstverpflichtung inmitten finanzieller Herausforderungen.

„Dadurch konnten wir rund 392.000 US-Dollar einsparen“, verkündete er stolz auf der Plattform X.

IWF als Partner in der Not

Der Schulterschluss mit dem IWF gibt Milei dringend benötigten Rückhalt. In einer Einigung, die als sein bisheriger Erfolg gilt, setzte er das laufende 44-Milliarden-Dollar-Kreditprogramm fort. Die Freigabe eines 4,7-Milliarden-Dollar-Kredits signalisiert internationale Unterstützung für Argentiniens Reformbemühungen.

Ley Ómnibus: Mileis Revolution in Gesetzen

Mileis Tempo beeindruckt – doch sein Reformpaket, die „Ley Ómnibus“, stößt auf Widerstand.

Rund 1000 Gesetze sollen geändert, eingeführt oder gestrichen werden.

Ein umfassender Neustart für Staat und Wirtschaft steht bevor. Doch schon jetzt kämpfen einige Dekrete vor Gericht, und das Notstandsgesetz, das die Macht der Exekutive stärken soll, verspricht hitzige Diskussionen im Parlament.

Der Drahtseilakt der Popularität

Trotz seines klaren Mandats mit 56 Prozent Zustimmung, steht Milei unter Druck. Die Inflation steigt rapide, und die Zeit arbeitet gegen ihn.

Ein historischer Wahlgewinn allein reicht nicht, wenn die Reformen keine Früchte tragen. Experten warnen vor einer schwindenden Popularität und wachsendem Widerstand.

Dollarisierung als letzter Ausweg?

Milei setzt auf einen unkonventionellen Ausweg: die Abschaffung der Zentralbank und die Dollarisierung der Wirtschaft. Ein Versprechen, das ihn bekannt machte, aber Experten wie JP Morgan Stratege Michael Cembalest zweifeln lassen.

Die Hürden für eine Dollarisierung sind hoch, und ein Scheitern könnte Argentinien erneut in die Krise stürzen.

Der Weg zu wirtschaftlichem Erfolg ist gepflastert mit Herausforderungen, politischen Widerständen und dem stetigen Druck der Zeit.

Zwischen Hoffnung und Skepsis

Die Beziehung zwischen Argentinien und dem IWF bleibt ein sensibles Terrain. Mileis ambitionierter Stabilisierungsplan erhält vorerst positive Resonanz aus Washington.